Über das Wesen des Blendungsschmerzes

Hans Schläpfer
1935 Ophthalmologica  
Aus der älteren Literatur ist die Streitfrage ersichtlich, mit der Nagel und v. Heß sich speziell befaßten: ob der Blendungsschmerz von der Xetzhaut oder aber von der Iris her ausgelöst werde. Fuchs (i), Nagel (2) und Axenfeld (3) vertraten den Standpunkt, daß nur eine Pupillenkontraktion zu Blendungsschmerz führen könne, Römer (4), C. v. Heß (5), Bjerrum (6) und andere bestritten diese Ansicht. Kürzlich gelangte nun Comberg (7) zu der Auffas-sung, daß nur die Kontraktion der Pupille einen
more » ... ungsschmerz hervorrufe, also auch die konsensuelle Reaktion der Pupille eines blinden entzündeten Auges, und stützte sich darin auf einige Ex-perimente. Es sei hier darauf hingewiesen, daß diese Frage schon vor 20 Jahren durch Vogt (8) und 1920 durch dessen Schüler Siegwart (8) experimentell beantwortet wurde. Schon damals führten diese Autoren dieselben Versuche aus wie jetzt Comberg, wobei hervor-zuheben ist, daß diese sich nicht nur, wie bei Comberg, auf die Wirkung des sichtbaren, sondern auch auf die des unsichtbaren Lichtes erstreckten. Anlaß zu den Experimenten mit unsicht-barem Licht gab die Behauptung einzelner Autoren, daß Beleuch-tung der Netzhaut oder der Iris als solche Blendungsschmerz in der Netzhaut oder der Iris selbst auslöse.
doi:10.1159/000298223 fatcat:54k6rmr63bha5gurxettj4qro4