Dermagummit als Handschuhersatz1)

Hugo Hellendall
1911 Deutsche Medizinische Wochenschrift  
Das Ziel des Operateurs, mit keimfreien Händen zu operieren und so eine der Hauptgefahren für eine glatte Heilung zu beseitigen, ist mit den gebräuchlichen Händedesinfektionsverfahren bis heute nicht erreicht. Einer der Wege dahin, von dem man sich viel versprach und der im Augenblick noch zur Diskussion steht, war der, die Hände mittels undurchlässiger Stoffe von jeder direkten Berührung mit der Wunde nach Möglichkeit auszuschalten. Auch heute ist der sterile, undurchlässige Gummihandschuh
more » ... nicht als das Ideal in der Händedesinfektionsfrage anerkannt. Wenn Küttner 2) in seineni ausgezeichneten, klaren Referate auf dem diesjährigen Chirurgen-Kongreß feststellt, daß an seiner Klinik an einem Operationstage durchschnittlich die Hälfte derselben defekt wird, so geht daraus ohne weiteres der erhebliche Nachteil der Gummihandschuhe durch die Belastung des Etats eines Krankenhauses hervor. Wenn durch die Verletzlichkeit des Handschuhs die Asepsis eine Lücke bekommt, da der Handschuhsaft mit seinen Bakterien in die Wunde gelangen kann, so ist dies ein zweiter Nachteil, dessen Gefahr durch die Untersuchungen von Hannes,
doi:10.1055/s-0028-1131141 fatcat:w4nbmpryvjemfnyryo32oa5sdi