Stellenwert der Adenosin-Stress-Magnetresonanztomographie bei der stabilen koronaren Herzkrankheit
[thesis]
Simon Witzel, Universität Ulm
2019
Bei Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit (KHK) führt eine Beeinflussung kardiovaskulärer Risikofaktoren, durch Anpassung des Lebensstils und durch sekundärpräventive optimierte medikamentöse Therapie (OMT), zu einer Verringerung der Mortalität. Ob eine Revaskularisation koronarer Stenosen außerhalb eines akuten Koronarsyndroms einen zusätzlichen Nutzen hat wurde in den letzten Jahren in zahlreichen Studien untersucht und wird noch immer kontrovers diskutiert. Die aktuelle Datenlage
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... tet darauf hin, dass vor allem Patienten mit einer reversiblen Ischämie im vitalen Myokard von einer interventionellen Therapie profitieren können. Noch immer wird bei einem Großteil der Patienten im Rahmen der Ischämiediagnostik trotz zur Verfügung stehender nichtinvasiver Untersuchungsmethoden eine invasive Koronarangiographie (ICA) durchgeführt. Hierbei wird bei etwa der Hälfte der Patienten eine relevante Koronarstenose ausgeschlossen. Zudem wird in der ICA im Vergleich zu nichtinvasiver Diagnostik deutlich häufiger die Indikation zur Intervention gestellt, ohne dass Patienten hiervon profitieren. Mittels Adenosin-Stress Kardio-Magnetresonanztomographie (CMR) kann eine induzierbare myokardiale Ischämie im vitalen Myokard mit hoher Sensitivität, Spezifität und ohne ionisierende Strahlung detektiert werden, wodurch sich die CMR als möglicher Gatekeeper vor einer invasiven Diagnostik anbietet. In der MAGnet Studie wurden 200 Patienten mit Verdacht auf das Vorliegen einer KHK oder mit Verdacht auf Progress einer bekannten KHK und in der Prädiagnostik gestellter Indikation für eine weiterführende Ischämiediagnostik in zwei randomisierten Gruppen entweder mittels CMR oder mittels ICA untersucht. Anhand der Untersuchungsergebnisse wurde nachfolgend entschieden, ob Patienten mittels OMT alleine oder mittels OMT plus Revaskularisation relevanter Koronarstenosen behandelt werden. Im Nachverfolgungszeitraum wurden als primäre Endpunkte nicht letale Myokardinfarkte und Tod kardialer Genese, sowie als sekundäre Endpunkte ungeplante [...]
doi:10.18725/oparu-16232
fatcat:52d6sgpswbccpaw74vdfi6eoxy