Vermessung des Plazentavolumens im zweiten Trimester: Vorhersage des «fetal outcome»
Hans Wolf, Hans Oosting, Pieter E. Treffers
1989
Gynäkologisch-Geburtshilfliche Rundschau
Das Verhältnis zwischen Plazenta-und Neugeborenengewicht beträgt in der 25. Woche 0,3 und verringert sich bis zum Geburtstermin auf 0,1-5. Dieses Verhältnis ist bei Retardierungen kleiner. In dieser Studie wurde das Plazentavolumen im zweiten Trimester gemessen und mit dem «fetal outcome» korreliert. Liegen die Messungen des Plazentavolumens im zweiten Trimenon unter dem Normbereich, so kann laut Angabe der Auto-ren mit einer Sensitivität und Spezifität von 90 % ein abnormes «fetal outcome»
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... ergesagt werden. In einer Pilotstudie wurden 16 Patientinnen ab der 10.-14. Woche in 2-bis 4wöchigen Abständen bis maximal zur 30. Woche untersucht. Die Volumenmessungen wurden mit einem Com-pound-D-Scan, kombiniert mit einem Realtime-Sektorscan, durchgeführt. Es wurde sowohl das Plazenta-als auch das Uterusvolumen bestimmt. Hiebei wird die Plazenta in einzelne Sektoren unterteilt, die Sektoren getrennt vermessen und die einzelnen Volumina addiert. Bis zur 26. Schwangerschaftswoche können alle Plazenten unabhängig von der Loka-lisation vermessen werden, danach ergeben sich besonders bei Hinter-wandplazenten, bedingt durch akustische Verschattungen durch den Fe-ten, Probleme. Das Uterusvolumen wurde nach einer Formel, welche den grössten Langs-und den grössten Querdurchmesser enthält, berechnet. Abnormales «fetal outcome» wurde defmiert mit einem Geburtsgewicht kleiner als die 3. Perzentile nach Klostermann, intrauteriner Fruchttod oder chronischer fetaler Distress mit Sectio caesarea. Geburtsgewichte zwischen der 3. und 10. Perzentile wurden als Intermediärgruppe bezeich-net. Ab der 10. Perzentile sprach man von normalgewichtigen Neugebore-Kurzfassungen von Zeitschriftenartikeln 227 nen. In der prospektiven Studie wurden 100 Patientinnen, meistens Risi-koschwangerschaften, einmal in der 20. und das zweite Mai in der 25. Schwangerschaftswoche, untersucht. Ausserdem wurden sowohl in der Pilotgruppe als auch in der prospektiven Gruppe jeweils der biparietale Durchmesser und der transabdominale Querschnitt bestimmt. In der Pilotgruppe fand man bei 3 Patientinnen in der 20. Schwangerschaftswoche geringe Plazentavolumina, und ab der 23. Woche blieb auch das Ute-ruswachstum im Vergleich zu den anderen 13 Frauen zurück. Das Outcome war in diesen 3 Schwangerschaften abnormal. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine signifikanten Differenzen bei den fetalen Parametern. Bei den 100 Patientinnen in der prospektiven Studie schieden 2 wegen ausgepräg-ter Adipositas aus. Hier konnte, wie bereits erwähnt, das abnormale «fetal outcome» mit einer Sensitivität und Spezifität von nahezu 90%
doi:10.1159/000270968
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