Die Identifikation hydrologischer Prozesse im Einzugsgebiet des Dürreychbaches (Nordschwarzwald) [online]
Markus Casper
2002
Kurzfassung Im ersten Teil dieser Arbeit wurde versucht, die wichtigsten Abflussbildungsprozesse im Gebiet des Dürreychbaches (Nördlicher BuntsandsteinSchwarzwald) in ihrer raumzeitlichen Dynamik zu erfassen: Die Quellen des Gebietes stellen den gesamten Basisabfluss des Gebietes. Eine direkte Kopplung von Quell und Bachabfluss konnte nicht nachgewiesen werden. Nur für extreme Ereignisse ( > HQ1) und hohe Grundwasserstände konnte im Unterlauf des Dürreychbaches ein nennenswerter Beitrag
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... ren Grundwassers nachgewiesen werden. In allen sonstigen Fällen muss angenommen werden, dass dem Einzugsgebiet große Mengen an Grundwasser (ca. 400 mm a 1 ) verloren gehen, eine geschlossene Wasserbilanz für den Pegel am Gebietsauslass ist somit nicht möglich. Abfluss aus der Bachaue und bachnahen Wegeflächen (Sättigungsflächenabfluss und Horton'scher Oberflächenabfluss) stellt die schnellsten Abflusskomponenten bereit. Mit maximal 1.2 % beitragender Fläche ist der Abfluss aus der Bachaue jedoch nur bei trocknen Vorbedingungen die dominierende Abflusskomponente. Sehr schnell abflussaktiv werden die gut drainierten Flächen der Hochlagen. Sie stellen für mittlere Feuchtebedingungen den Hauptanteil (5080 %) des Abflusses am Gebietsauslass (überwiegend Sättigungsflächenabfluss). Wegen des hohen Gehaltes an DOC (braune Farbe, Schaumbildung) ist dieser Beitrag auch optisch leicht zu identifizieren. Mit zunehmender Ereignisdauer dehnen sich die abflussaktiven Flächen stark aus, auch die weniger gut ans Drainagenetz angekoppelten Plateauflächen werden abflusswirksam. Mit zunehmender Ereignisdauer kommt es auch auf den Hängen infolge einer durch Ortsteinbildung gehemmten Tiefenversickerung zu einer Zunahme der schnellen Interflowanteile. Vor allem an Hangknicken und Wegeanschnitten wird dieser Fliessvorgang im sehr makroporösen Oberboden sichtbar ("Pipe Flow"). Zunehmende Ereignisdauer und auch hohe Intensitäten verstärken den Interflowanteil am Gesamtabfluss immer mehr. Der Anteil des Abflusses von den Hochlagen sinkt hingeg [...]
doi:10.5445/ir/1772002
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