Übersicht über die wichtigeren zur Erzeugung von Appretureffekten gebräuchlichen Mittel und Verfahren der letzten Zeit
W. Massot
1906
Angewandte Chemie
entstehenden Produkte durften in der Leber abgelagert wcrden und unterliegen hier weiteren Umwandlungen, soweit sie nicht wieder zum Aufbau von ncxen Blutkiirperchen dienen, in deren Verlauf die Farbstoffe der Galle, der Faces und des Urins entstehen. Es ist schon lange bekannt, daB nach Blutaustritten, wie sie z. B. durch Hautquetschungen entstehen oder beim Platzen von kleinen, inneren BlutgefiiSen, der an den betreffenden Stellen angesammelte Farbstoff eine Umwandlung erleidet, wie das ja
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... h IulJerlich bei sogenannten blauen Flecken zu beobachten ist. I n einigen wenigen Fallen fand man dann an Stelle des Blutfarbstoffs rote Kristalle; das "Hamatoidin", so hat man diesen Farbstoff genannt, durfte aber nach einigen Eigenschaftcn zu urteilen als identisch mit dem Bilirubin der Galle angesehen werden. Der exakte Beweis f u r die Zusammengehorigkeit von Blut-und Gallenfarbstoff konnte aber naturlich nur auf chemischem Wege erbracht werden. Und das ist dadurch geschehen, daB aus dem Bilirubin zunachst die schon erwahnten Hamatinsauren von mir25) hergestellt werden konnten, spater hat man dann auch noch clas Hamopyrrol daraus gewinnen konnen. Sind wir uns nun auch uber die Menge des Bilirubins, die tiglich ausgeschieden wird, noch nicht im Klaren, so viel ist gewiB, daB es auftritt, und nach allem werden wir nicht fehl gehen, wenn wir als Quelle dafiir zersetzten Blutfarbstoff ansehen. Tritt doch auch Eisen als normaler Bestandteil im Harn allerdings in recht kleiner Menge auf. .luch auf diesem Gebiet der physiologischen Chemie gibt es noch genug Fragen zu losen, und wir diirfen iiberzeugt sein, daB jede neue Errungenschaft dazu beitragen wird, scheinbar verwickelte Vorgiinge im Organismus ihrer Erklarung durch einfachste Tatsachen, wclche wir zu formulieren irnstancle sind, naher zu bringen. 19) Osterreichs Wollenu. Leinenindustrie 25, 1227-28. 21) Leipz. Farberztg 54, 17. 22) Leipz. Firherztg. 54, 115.
doi:10.1002/ange.19060190604
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