Vorschläge für eine rationale und rationelle Diagnostik des Hustens1

P Kardos
2000 Pneumologie  
Zusammenfassung: Husten ist das häufigste Symptom pneumologischer Erkrankungen. Eine zweckmäßige und kostengünstige Stufendiagnostik des Hustens ist daher unerläßlich. Beispielsweise sollte die Bagatellerkrankung akute Bronchitis möglichst wenig diagnostischen Aufwand beanspruchen. Die meisten Patienten mit akutem oder chronischem (über acht Wochen anhaltendem) Husten können bereits mit Hilfe der Anamnese, der körperlichen Untersuchung, Röntgenaufnahme des Thorax und der Lungenfunktionsprüfung
more » ... bgeklärt werden. Diese Verfahren (Basisdiagnostik) bilden die erste und zweite Stufe des vorgeschlagenen diagnostischen Stufenschemas. Besonders die Abklärung des chronischen Hustens nicht evidenter Ursache (chronisch persistierender Husten, CPH) bedarf hingegen einer viel subtileren Diagnostik (unspezifische inhalative Provokationstestung, 24-Stunden-pH-Metrie, Bronchoskopie, CT des Thorax und der Nasennebenhöhlen, hals-nasen-ohrenärztliche oder neurologische Untersuchung). Trotzdem bleibt die Ursache des Hustens bei bis zu 20 % solcher CPH-Patienten ungeklärt. Es wird je ein Flussdiagramm zur Diagnostik des akuten und des chronischen Hustens (Abb. 1 und 2) vorgestellt. Es handelt sich hierbei um einen hierarchisch angeordneten Algorithmus der diagnostischen Methoden. Er berücksichtigt die Häufigkeit der Erkrankungen, den positiven prädiktiven Wert, die Invasivität und die Kosten, soweit verfügbar. Die häufigsten Verletzungen des Prinzips einer abgestuften Diagnostik werden kritisch abgehandelt.
doi:10.1055/s-2000-11064 pmid:10783650 fatcat:abfeee53njbbvjm2xb3fdw75uq