Die Schnellessigfabrikation, in Bezug auf den dabei sich ergebenden Verlust und dessen Quellen
Fr. Knapp
1842
Justus Liebig s Annalen der Chemie
Die Schnellessigfabrikation, in Bezug auf den dabei sich ergebenden Verlust und dessen Quellen ; beurtheilt von Dr. Fr. Knayp, ausseroord Professor der Tcchnologie jn Ciefsen. ---Die Schiitzenback'sche Mctliode, Bmnnlwein in Essigzu verwandeln, die sogeniinnte SchmURlsiyfabriMii, nimmt unbr den rationell betriebenen Lidustriczweigen durch die Eleganz des Verfahrens einen hohen Rang ein. in wenigen FHllen ist es getangen, den irgend cinem Betriebe m Cnmde liegenden Cheinismus, in so
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... Warheit und Bestimnitheit zu entwicheln und zugleich die kchnischc Einrichtuiig a d eine so einsichtsvolle \l;eise mit den, von der Wissenschaft iiberlieferten Principien in Einklang zu bringen. Obgleich die Wirkung des atrnospharischen Sauerstofk auf Alkoliol , in ihrein Endresultate wenigstcns, der Bildung der Essigsiiure , sclion knger bekannt war; so datirt sich doch die grtindliche Einsicht, in die durch Oxydation heriorgebrachlen letamorphosen des rukoliols, wie sie uns nunmehr zu Gebote steht, erst von der Enldwliung und dem Studium des Verhalteus des Aldehyds durch Liebig her, so wie von dessen Anleitung*) die aufgefundenen Wnhrheilen *) Annalen der Phann. XSI. p. 113. Annal. d. Chemie u. Phann. SLJI. Bds. 2:llefi. 8 in &I. Pra.ris \ortlicilhat't ZII bettrttzcii. irclctte seittlcm allc ra-tionellt~n Pabriiianten nis Richtsctniur befolgen. So abgesclllossen aucli tillsere Kmntriiik tles dieniiuchen VOrgillgs erwlreittt, so verdierren cioctt einige I'utlkte des prakktischen Yerl'ahrens selbst, abo der eigentlichen Fabrikation, wegen ihres Einilrisses arif den Erfolg und der geringen Berucksichligung welchc sie bis jetzt erfhrert liaben , eine ndiere Belcuchtung. Da nian !)ralitisclt nicht iin Statidc is&, gcnnu dic zur Vcrwundlung des Alkohois ill E s s g erl'orderlichc Lufhieugc: (960 C. F. hess. = 13 C. Metres auf die Ohnr Essig yoti 5 p('t..Saure) den Essigbildnern zukomtueii zu lassen, da im Gepitlicil , t i t 4 dert gew6hnlichen Einrichtungen, gerade so, wic (1s iii jedeiir Zitiirrierofen der Fall ist, ein grofser Uebersctrufs an LuA Iiiirdurchyassirt, so niufs es dem Fabrlkanten von Intcresse seyii, (lit: Gsiji' se dieses Uoberschusses zu kennen. Es ist ticrselbe niinilich in Bezug auf die Sdmung nicht allein unth&*, sondm a k h durcli Warmeentziehung tind Entfuhrung yon Weingeistdaql sogar noch positiv schsidlich. Die hsmittelui~g dieses sdhadichen Einflusses ist der Gegenstaud der folgenden linterrmcliuitg. Siimmtliche angesteilte Vcrsuche wurden iri einer Scluiell-essigFabrik von 6 Bildnern nach dcr gewijhnlichen Einriclttung anycstellt. Der Durchmesser der Zugliicher derselben betrugt 1,3 2011. Utn Verlost zu verineideti, wird daselbst das Essiggut iiictit in Eitnern auf die FBsser getragen, sontiern aus t h m gcscliiossenen Bottich, worin es sich nach dern Ablaufen sanrmelt, in ebenfalls geschlossenen Riihren wiederllolt aufgepunipt. Da man, was die hiesige Lokalitiit betrrfft, keirlen starken Essiy zu consumiren gewohnt ist,. so verfertlgl man densebcn fur den gewijhnlichen Gebrauch nur zn 3 bis4 pCt. Stiuregchnlt. Pic gettriiuchlichc Yischung VOA in Bessrg auf den &bi?i sidr ergeberP$en I'erlust etr. 11 6 lPO Zi;& (2 2 Litres) Wasser, 20 " Branntwein a 44 bis 45 pCt. Tides, 6.5 " E s i g i 3.5 pCt. Saure, _ziitarninen 206,5 " = 2 Ohm 46 laafs, liefert nach dctn jdlir!ichen Dorclischnitd nahe eine gleiche Quantittit E s~ obiger Sfrirltu, niitnlich 203 bis 204 MaaiS. In Folge der empirischen Erfahrung der Fabikanten ist es vorthcillafter , den Essig, anstatt euf den 'Schnellessigfassem alleiii, vielineltr rnit Beihiilfe des itltern Yerfahrens m der .+rt darzustellen, dafs das Grit scine Hauptsiuerung in jenen Wildrtern erha!t und dann der Rest des Alkoliols durck Lapcrting in Es-
doi:10.1002/jlac.18420420202
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