Zur Oxydation cyclischer Verbindungen
Georg Wagner
1894
Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft
Im Nachfolgenden erlaube ich mir, die Ergebnisse einiger Untersuchungen, welche in meinem Laboratorium auf meine Veranlassung und unter meiner Leitung, welche den eifrigsten Beistand des Hrn. Assistenten N. M a r i u z a genoss, seit einigen @Jahren ausgefiihrt werden, der Oeffentlichkeit zu iibergeben. M e n t o m e n t h e n . Das Ziel dieser von T o l o t s c h k o ausgefiihrten Untersuchung war, die Oxydation cyclischer Verbindungen in dem moglichst einfachsten Falle und nebenbei die
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... r des Menthens, welche beim Beginn derselben so gut wie garnicht bekannt war, zu studiren. Erst i m Laufe dieser Uritersuchung erschienen die Abhandlungen von '9. B a e y e r , welche auf die eleganteste Weise nachwiesen, dass die Doppelbindung in diesem Menthen, wie iibrigens in Betracht der von A r t h , M e h r l a n d e r und S e m m l e r aufgekliirten Structur des Menthols zu erwarten war, den Platz 4 3 einnimmt l). Jedoch schliessen auch diese hochst scharfsirnigen Untersuchungen v. B a e y e r ' s nicht die Moglichkeit aus, dass das Menthen As eine Beimengung seines horrreren @. wie dies aus meinen Untersuchungen, welche die Regelrnassigkeit der Abspaltung von Jodwasserstoff aus den tertiaren und secundaren Alkyljodiiren betreffen 2), zu folgern war, enthalt. Sollte I) In der Nomenclatur folge ich dem Vorschlage Baeyer's (dieee Be-Tichte 27, 436), nur scheint es mir gebotener, dem Nanien DTerpenec seine triviale Bedeutung, an die man sich iiberaus gew6hnt hat, zu reservireu, d. h. mit diesem Namen die Gruppe cyclischer Koblenwaseerstoffe, CroBis, verschiedener Structur zu bezeichneo. Um dies zu erzielen, nenne ich Hexahydrocymol -Menthan, Tetrahydrocymole -Menthene, Dihydrocymole -Menthadiene, u. s. f. 2) Ich habe nilmlich gefunden, dass tertiiires Amyljodiir (diese Berichte 2 I , 1235) bei der Einwirkung alkoholischer I(a1ilauge nicht ausschliesslich Trimethylsthylen, sondern ein Gemcngo dieses Kohlenwasserstoffes mit dem unsymmetrischen MetbylithyliLthylen giebt. Sp%ter habe ich gezeigt (SZur Oxjdation ungesgttigter Verbindungenc , Warscbau 1858), dass Butylen aus dern secundiken Butyljodiir bei der Oxydation mit Kaliumpermanganat zKei Glycole liefert, von denen das eine, symmetrisches Dimethylethylenglycol (21 g), bei 178-1800 ?iedete, wilirend das andere (ca. 2.5 g) erst bei 189-192 0, also bei der Siedetemperatur des Aethyl%thylenglycols (190-193O) Cberging und bei der Oxydation ein Gemenge von EssigsBure und Propion-eBure gab. Da nun Propioneaure nur aus Aethylathylenglycol, resp. Aethyl-
doi:10.1002/cber.189402702102
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