Polytraumaversorgung als Bereich der hochspezialisierten Medizin
Hans-Peter Simmen, Kai-Oliver Jensen, Kai Sprengel, Hans-Christoph Pape
2021
Schweizerische Ärztezeitung
Schwerverletzte Patientinnen und Patienten werden in der Schweiz im Rahmen der interkantonalen Vereinbarung der hochspezialisierten Medizin (IVHSM) behandelt. Das Swiss Trauma Board und die dort vereinten zwölf Schweizer Traumazentren arbeiten unter anderem mit dem deutschen Traumaregister zusammen, um eine bestmögliche Behandlung der Verletzten zu gewährleisten. Im Jahr 2008 unterzeichneten alle Schweizer Kantone die interkantonale Vereinbarung der hochspezialisier ten Medizin (IVHSM). Die
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... vermerkten Pflicht register erlauben die Überprüfung der HSM(hoch spezialisierte Medizin)Leistungen in den Spitälern mit Leistungsauftrag. Im Rahmen der interkantonalen Planung der hochspezialisierten Medizin wurde die Behandlung schwerverletzter Erwachsener 2011 erst mals als medizinischer Bereich an zwölf ausgewählte HSMTraumazentren übertragen [1-3]. Zusammenarbeit mit deutschem Traumaregister Die gesundheitliche Prognose von schwerverletzten Personen hängt entscheidend von einer zeitnahen, ad äquaten und prioritätengerechten Diagnose und The rapie ab. Bei Verdacht auf eine schwere Verletzung solle n aus diesem Grund der Patient oder die Patientin einem HSMTraumazentrum zugewiesen werden. Über ein solch spezialisiertes Traumazentrum verfü gen die fünf Universitätsspitäler sowie die Kantons spitäler Aarau, Chur, Lugano, Luzern, St. Gallen, Sitten und Winterthur. Diese Verteilung berücksichtigt die geographischen und sprachlichen Verhältnisse der Schweiz in angemessener Weise. Um ihrem Auftrag nachkommen zu können, müssen die zwölf Zentren über eine vorgeschriebene beträchtliche Infrastruktur und über ebenfalls definierte personelle Ressourcen verfügen, was sehr kostspielig ist [4]. Das «Swiss Trauma Board», die Vereinigung der zwölf Traumazentren, ist seit 2011 als Gremium organisiert. Der Vorsitzende während der ersten vier Jahre war Marcel Jakob aus Basel, seit 2015 amtet HansPeter Simme n aus Zürich in dieser Position [5]. Das Gremium trifft sich mehrmals jährlich und arbeitet freund schaftlich und kollegial zusammen, um die Behand lung von Schwerverletzten weiterzuentwickeln. Eine vom HSMBeschlussorgan dem «Swiss Trauma Board» übertragene Hauptaufgabe war die Entwicklung eines Das Wichtigste in Kürze • Schwerverletzte Patientinnen und Patienten werden in der Schweiz im Rahmen der interkantonalen Vereinbarung der hochspezialisierten Medizin (IVHSM) behandelt. • Das sogenannte «Swiss Trauma Registry» (STR) kooperiert mit dem deutschen Traumaregister (TraumaRegister DGU ® ), um nicht nur eine interne, sondern auch eine externe Evalu ation zu gewährleisten. • Die offene und detaillierte gemeinsame Analyse der jähr lichen Berichte -eine zentrale Aufgabe des «Swiss Trauma Board» -zeigt, dass die Rettungssysteme in der Schweiz, insbesondere die Luftrettung, und die Behandlungsqualität im Vergleich zu ausländischen Registern sehr gut sind. L'essentiel en bref • Les patients gravement blessés sont traités en Suisse dans le cadre de la Convention intercantonale relative à la méde cine hautement spécialisée (CIMHS). • Le «Swiss Trauma Registry» (STR) coopère avec le Registre allemand des traumatismes (TraumaRegister DGU ® ) pour assurer une évaluation à la fois interne et externe. • L'analyse commune des rapports annuels effectuée ouverte ment et en détail -une tâche centrale du «Swiss Trauma Board» -montre que les systèmes de secours en Suisse, en particulier le secours aérien, et la qualité du traitement sont très bons en comparaison avec les registres étrangers. WEITERE ORGANISATIONEN UND INSTITUTIONEN Swiss Trauma Board 836 SCHWEIZERISCHE ÄRZTEZEITUNG -BULLETIN DES MÉDECINS SUISSES -BOLLETTINO DEI MEDICI SVIZZERI 2021;102(25):836-838 Published under the copyright license "Attribution -Non-Commercial -NoDerivatives 4.0". No commercial reuse without permission.
doi:10.4414/saez.2021.19842
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