Ueber den Eiweißgehalt im Sputum Tuberkulöser

Ernst Gelderblom
1913 Deutsche Medizinische Wochenschrift  
Ernst e1thrb1orn, Medizinaipraktikanten. Daß im Sputum bei den verschiedensten Lungenerkrankungen koagulables Eiweiß vorhanden, ist lange bekannt. Während Biermer 1855 in seiner Monographie der Chemie des Sputums sich mit der Tatsache begnügte, daß bei sämtlichen entzündlichen Affektionen des Respirationstraktus, außer bei Bronchitis, ständig mehr oder weniger koagulables 1) Zu beziehen durch Carl Zeiss, Jena, Geschftsste11e: ]Ianburg, Rathhausmarkt 8. Eiweiß zu finden sei, versuchte Wanner (1)
more » ... aus diesem Befunde diagnostischen Nutzen zu ziehen. Er untersuchte Sputa von Bronchitis chronica, Bronchiektasie, Lungeninfarkt, Lungengangrän, Pneumonie und Lungentuberkulose. Bei Bronchitis chronica fand er kein Albumen oder höchstens Spuren, bei sämtlichen anderen Erkrankungen aber Eiweiß in wechselnder Menge, und zwar am meisten bei Pneumonie, wo es jedoch bald nach der Krisis verschwand. Bei Tuberkulose konnte er ständig Eiweiß im Sputum nachweisen, weshalb er diesem Befunde einen direkten differentialdiagnostischen Wert bei Bronchitis und beginnender Lungentuberkulose beimaß. Eine systematische Prüfung dieses Befundes wurde von Prof. Roger und seiner Schule durchgeführt. Sie konnten die Resultate Wanners und auch den differentialdiagnostischen Wert der positiven Albutuinreaktion bestätigen. Zum gleichen Resultat kamen, und zwar auf Grund großen Materials, Roger und Machailoff (2), sie machten
doi:10.1055/s-0028-1128800 fatcat:rgzptey2azgxphupkfi3mg57lq