Ueber Oberflächenschichten. I. Theil
P. Drude
1889
Annalen der Physik
532 P. Drude. nadeln , wahrend der Niederschlag aus den Hdbl6sungen sich als eine undurchsichtige, kornige und rothbrnune Masse (Fluorescehpuher) erweist. Filtrirt man aber eine Halblosung sofort nach der Bildung dieses Niederschlages durch und lasst das Piltrat stehen, so bilden sich auch darin nach Verlauf mehrerer Stunden wieder dieselben Krystallnadeln wie in den vollkommenen Losungen, und dieselben stammen ohne Zweifel von den Einzalmoleciilen her, die sich ja, wie wir aus den
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... scheinungen wissen, zugleich mit den Moleciilgruppen in der Halblosung befunden haben. Es gewinnt somit den Anschein, als ob nur Einzelmolecule krystallisationsfahig sind, und, der Farbe und Durchsichtigkeit der Krystalle nach zu urtheilen, erstreckt sich selbst in diesem festen Zustande die Absorption dieser Molecule nicht uber ihren Absorptionsbezirk im gelosten Zustande hinaus, wahrend in dem aus den Halblosungen gewonneuen , pulverfdrmigen Eiederschlage das sammtlicbe eindringende Licht zuruckgehalten wird, und nur ein kleiner Theil desselben, welcher zumeist den waniger brechbaren Strahlen angehort, von den oberflachlichen Schichten aus unregelmassig reflectirt wird. H a m b u r g , phys. Staatslaborat., im September 1888. XIV. Ueber OBerfEiicJa emsch2chten. I. l'lie$Z; won P. D r u d e . (Aus den Gott. Nachr., vom 14. Juli 1888, fur die Annalen bearbeitet vom Verfasser.) Die J a m i n'sche Entdeckung, dass durchsichtige Medien in der Nahe der Polarisationswinkel linear polarisirtes Licht elliptisch polarisirt reflectiren, steht in Widerspruch mit den Zichttheorien von F r e s n e l , N e u m a n n und Voigt. Wiihrend in neuerer Zeit Hr. W e r n i c k e l ) diesen Umstand als einen Beweis gegen die Giiltigkeit jener Theorien angesehen
doi:10.1002/andp.18892720214
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