Von der Bockelhaube zur Radhaube

Jürgen Hohl
2021 unpublished
Zur ständischen Festkleidung, der sogenannten "Tracht" wie wir heute sagen, gehörte auch in der ehemaligen Reichsstadt Villingen bei höheren Ständen sowie bei Bürger- und Bauersfrauen die entsprechende Kopfbedeckung. Das Bedecken des weiblichen Kopfes gehörte seit altersher zum Normverhalten des weiblichen Geschlechtes, eingeführt von den Männern zur optischen Verschließung der Frau. Schreibt doch schon der Apostel Paulus im Brief an die Korinther (11/5–7): "... jede Frau dagegen, die betet
more » ... aus Eingebung redet mit unverhülltem Haupt, entehrt ihr Haupt ..., denn wenn eine Frau sich nicht verhüllt, so lasse sie sich auch das Haar abschneiden ..., denn der Mann ist das Abbild und Abglanz Gottes, die Frau ist aber der Abglanz des Mannes." Aus diesem Tuch, der den Kopf bedeckte, entwickelte sich im Laufe der Zeit der mittelalterliche "Schlayer", aus diesem wiederum eine gebundene Form, die "Gebende", wie sie uns auf Bildwerken und Statuen (Uta v. Naumburg) überliefert ist.
doi:10.57962/regionalia-16685 fatcat:u4fgi53n4zahzmnzjysjmtk5my