Stadt und Amt Zug im Jahre 1352 : ein historischer Versuch
Bonifaz Staub
1852
©rafen, «fpetjoge, ober greie, übten baê Sogtei*9RecDt, (Swing unb Sann), unb gewöDnlid) bie Ijötjere ©eridjtêbarfeit (über "2>ieb unb gre»et") in ben iDnen tintergcorbneten £>rtfd)aften. biefelben Dutten, in firdjtidjcr SejieDung, tjäuftg audj ben "Stit* djen fa t)" ober baê Soflaturredjt ber in itjren ©ebietêtDeifen lie* genben «Sirdjen»frünben inne. 2>er Sifdjof »on Sonftanj, ') übte bte tjöt)exe geiftlidje ©eridjtêbarfeit, unb bejog bie "Quarta" beê Sfrunbjetjntenê.2) SBir wotten nun bie
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... fdjiebenen ©tbietêtDeite unferê «fantonê butdjgeDen, unb nadjforfdjen, »on wctdjen ©runb* unb DberDerren feine SewoDner im ^atjxe 1352 abljängig waren. 1. @tabtgemeinbe3«9-Unter ben ©runbDerren in ©tabt unb Sanb waren bie Ijerborragenbfien unb mädjtigften bie ©rafen »on Sp a heb urg, feit 1276 jugfeidj gerjoge »on Defterreidj, ©teiermarf u. f. w. SBetdje "9iuijen unb 9ied)tungen" biefelben in unferem Sanbe befaffen, finben wir in bem f. g. öfterreidjifdjen Urbar3) »erjeidjnet. liefern jufolge war bie "©tabt" 3ug nebft Ober wil ber gerrfdjaft eigen. 2) iefetbe naDm 3^Dnten an ©e* treibe, gifdjen u. a., übte baê Sottaturredjt über bie tjieftge Sfarr* firdje. Slufferbem tjatte fte meDrere grunbtjerrlicrje * unb Sogtei* Redjte in ben ©emeinben "Sgre," "am Serg," "Sarre," aud) in "SBafdjWife" unb "©teinDufen." Slße biefe Siedjte unb Sefttjun* gett jufammengenommen matten baê Slmt 3U9 (officium in Zuge) auê.4) Sm ÜRamen ber gerrfdjaft bejog ein Slmmantt (minister), <) Ulrid) SBfeffctfjart, SBifdjof ». (Sonftanj, ftarb ben 26 SBinterm. 1351 . ©aim bradjte gerjog SJUbrcdjt ». Defterreiclj ju Wege, bafj fein ffianjler, Soljanneê SBinbeef ». ©djafffjaufen, jum SBifdjof erwäljlt würbe. SHm 13 Sinterm. 1352 ftarb SCaBft ßlemene VI. ju SS»ignon; ifjm folgte am 18 ß^riftm. auf bem »ä»ftlid)en ©tuljte Snnocentiuê VI. "ein front* mer unb gelehrter £err." ©iefer betätigte nad) Sfcfjubi ben SBifdjof Soljanneê am 23 (ïfjriftmonatê. (I. 422 .) *) Saut Urf. 14 Sföintctm. 1364 (©emeinbelabe 3Menjingen»fteuf)eim) bejog SBifdjof geinrid) ». Sonftanj "in Ecclesia parochiali in INiihain Quartum omnium proveiituum" unb »erfaufte fie an ben sjlbt »on Sappel. 3) Slbgebr. im ©efdjtfrb. VI. 29 -58; aud) mit einigen SHbmeidjungen, nad) einer SJtbfd)tift »on 1309, bei ©tablin IV. 731 flg. 4) SBergl. Slumer I. 227. Slett 32. ©ie ©emeinben SJlegeri, SDlenjingen, unb SBaar bjefjen, im ©egenfafce jur ©tabt, baê äußere 2lmt fdjon in einer Urf. ». 1371 (®efd)tfrfd)r. X. 249.) ©päter geborten bie übri# gen ©emeinben, ale SBcgteien ber ©tabt, jum inn erit üfmte. 1«s Grafen, Herzoge, oder Freie, übten daS Vogtei-Recht, (Twing und Bann), und gewöhnlich die höhere Gerichtsbarkeit (über "Dieb und Frevel") in den ihnen untergeordneten Ortschaften. Dieselben hatten, in kirchlicher Beziehung, häufig auch den "Kirchensatz" oder das Collaturrecht der in ihren Gebietstheilen liegenden Kirchenpfründen inne. Der Bischof von Constanz, ') übte die höhere geistliche Gerichtsbarkeit, und bezog die "gusrts" des Pfrundzehntens. 2) Wir wollen nun die verschiedenen Gebietstheile unsers Kantons durchgehen, und nachforschen, von welchen Grundund Oberherren seine Bewohner im Jahre 1352 abhängig waren. 1. StadtgemeindeZug. Unter den Grundherren in Stadt und Land waren die hervorragendsten und mächtigsten die Grafen von Habs bürg, seit 1276 zugleich Herzoge von Oesterreich, Steiermark u. f. w. Welche "Nutzen und Rechtungen" dieselben in unserem Lande besassen, sinden wtr in dem f. g. österreichischen Urbars verzeichnet. Diesem zufolge war die "Stadt" Zug nebst Oberwil der Herrschaft eigen. Dieselbe nahm Zehnten an Getreide, Fischen u. «., übte das Collaturrecht über die hiesige Pfarrkirche. Ausserdem hatte ste mehrere grundherrliche-und Vogtei-Rechte in den Gemeinden "Egre," "am Berg," "Barre," auch in "Walchwile" und "Steinhusen." Alle diese Rechte und Besitzungen zusammengenommen machten das Amt Zug («Meium in Auge) aus. 6) Jm Namen der Herrschaft bezog ein Ammann (minister),
doi:10.5169/seals-110512
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