Ueber die Glossen ši-ir(-ma) und mar-ia-mi(-ma) in den Briefen Rib-Addi's

Otto Schroeder
1918 Orientalistische Literaturzeitung  
Orientaliatieche Literaturzeitung 1918 Nr. 5/6. 126 Ueber die Qlossen si-ir(-ma) und mar-ia-mi(-ma) in den Briefen Rib-Rddi's. Yon Otto Schroeder. D er Ausdruck mariannu, dem Hug ο Win ekler seinen Aufsatz über "die Arier in den Urkunden von Boghaz-köi" OLZ 1910, Sp. 289 ff. widmete, bezeichnet nach ihm die Adligen arischer Herkunft; er findet sich auch in ägyptischen Texten als mrjn und ist im Anschluss an C. F. Andreas mit dem ind. marya "Held", "Mann" zusammenzustellen 1 . Bisher scheint das
more » ... Wort nur im Pluralis belegbar zu sein: amelütu m " mar-ia-an-nu Bogh. I Nr. 1, 32. 36. 42. 54 bzw. amelütuma-ri-an-nu Bogh. I Nr. 2, 13. 18. Für die Bedeutung der als mariannu bezeichneten Persönlichkeiten besonders charakteristisch ist Nr. 1, 42, wo folgende Rangordnung gegeben wird: 1 Sü-ta-tar-ra Tta-du märi-su, amelütu mes " mar-ia-an-ni-su, a]ie meS -su "S. nebst seinem Sohne, seinen mariannu's, seinen Brüdern Danach rangieren die m. unmittelbar hinter dem König und dem Kronprinzen, und noch vor den Brüdern des Königs. Diese Auffassung scheint mir näher zu liegen als die, "seinen Brüdern" als Apposition zu "seinen mariannu s" zu fassen. In der Amarnatafel VAT 345 (VAS XI Nr. 56 = Knudtzon Nr. 108) lesen wir, dass die Söhne Abdi-Asirtas i3 la-Jcu sise meS li sarri ri ü narkabäti™* ü i5 na-ad-nu amelütu m " \ si-ir-ma 16 w amelütu™* wi-i-ma a-na ιη (α-ηα) mät Su-ri i-na lu-ki .... d. h. ". ... sie haben genommen Pferde des Königs und Wagen, und sie haben Birma-Leute und Offiziere gegeben an (an) das Land Suri als "Pfand" . . . wii-ma, der Pluralis zu ύ-e-u, ist längst als das ägyptische Wort für "Offizier" erkannt; vgl. Ebeling, BA VIII 2 S. 78. Ranke, Keilinschriftliches Material S. 19; ägypt. ww s. Erman, Glossar S. 28. Dagegen ist ein ägyptisches Aequivalent für si-ir-ma meines Wissens bisher nicht ausfindig gemacht, und auch die Deutung des Wortes ist mehr oder weniger geraten. Knudtzon, BA IV S. 287 dachte an Wagenlenker, was dem Zusammenhang nach ganz gut passen würde. Vgl. auch Weber bei Knudtzon VAB II S. 1206, wo noch auf einige zerstörte Stellen verwiesen wird. Ausgehen muss man bei der Deutung von dem Ideogramm, welches durch si-ir-ma glossiert wird. Es scheint sich um eine gunu-Yoroa. des Zeichens ma zu handeln. Ihr begegnen wir abermals in VAT 346 (VAS XI Nr. 55 = Knudtzon Nr. 107). Dort heisst es in Knudtzons Bearbeitung: .... μ i0 id-na-ni 30 ta-pal 41 sise
doi:10.1524/olzg.1918.21.16.63 fatcat:5nj2xgoraffxtjnerv3vjd6f5e