Untersuchung von hirnstrukturellen Veränderungen bei Patienten mit zervikaler Dystonie mittels Voxel-basierter Morphometrie unter Berücksichtigung des Einflusses einer Therapie mit Botulinumtoxin [thesis]

Ludger Levers, Universitätsbibliothek Gießen
2019
Die zervikale Dystonie ist mit einer Prävalenz von 11,5 pro 100.000 die häufigste fokale Dystonie. Trotz intensiver Forschungsanstrengungen ist es bisher noch nicht gelungen, die Pathogenese der (zervikalen) Dystonie vollständig zu klären. Aktuell wird von einer generalisierten Schädigung auf verschiedenen Ebenen des ZNS ausgegangen, in welcher u. a. die Basalganglien und das Cerebellum von Bedeutung sein sollen. Seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gilt die Behandlung der Patienten
more » ... regelmäßigen Botulinumtoxin-Injektionen, aufgrund seiner reversiblen, chemisch denervierenden Wirkung, als Therapie der ersten Wahl. Auch zeigte sich in verschiedenen Studien, ein sensomotorischer kortikaler Effekt nach Botoxtherapie. Zur Klärung der Frage inwieweit es zu Veränderungen der GM bei Patienten mit zervikaler Dystonie im Vergleich mit gesunden Kontrollen kommt, untersuchten wir 12 Patienten (7 Frauen, 5 Männer) mit einer alters- und geschlechtsgematchten Kontrollgruppe. Insbesondere gingen wir der Frage nach, inwieweit die evtl. nachweisbaren Veränderungen im Zusammenhang mit den regelmäßigen Botulinumtoxin-Injektionen stehen. Von allen Teilnehmern wurde eine T1 gewichtete Sequenz erstellt und die Daten nach dem Ansatz von Ashburner und Friston (2000) statistisch ausgewertet. Der Schweregrad der zervikalen Dystonie wurde zu den zwei Messzeitpunkten mit dem TWSTRS-Score bestimmt (t1-t2).Die Patienten mit zervikaler Dystonie zeigten im Vergleich zu den gesunden Probanden jeweils zu beiden Messzeitpunkten keine signifikanten morphologischen Unterschiede in der GM. Des weiteren untersuchten wir in der Patientengruppe, ob durch die Behandlung mit Botulinumtoxin-Injektionen Veränderungen der GM nachgewiesen werden können. Auch hier zeigten sich keine signifikanten Veränderungen der GM. Es zeigte sich ebenfalls kein Zusammenhang zwischen der Differenz der GM zu den beiden Messzeitpunkten und dem Behandlungseffekt, der Erkrankungsdauer und der Behandlungsdauer. Bezogen auf unsere oben formulierten Fragestellungen lass [...]
doi:10.22029/jlupub-14652 fatcat:obvq4epawvbdtp62cbcxvotwl4