Zur Ammoniakausscheidung im Harn

Georg Landsberg
1903 Hoppe-Seyler´s Zeitschrift für physiologische Chemie  
Vor längerer Zeit veröffentlichte ein Wiener Arzt (Dr. Emil Schwarz, Ueber den Ammoniakgehalt des Harnes, Wiener medic. Wochenschr. 1893, Nr. 3) eine Arbeit über den NH S -Gehalt des Harns, deren Resultate von den früheren Untersuchungen erheblich abwichen. Nach den Untersuchungen der verschiedensten Autoren beträgt die Tagesmenge des NH 3 im Harn zwischen 0,3 und 1,2 g, im Mittel ungefähr 0,7 g. Das Resultat der erwähnten Arbeit aber war ein anderes, inöem festgestellt wurde, dass beim
more » ... n des Harns mit Chloroform sofort nach seiner Entleerung die Tagesmenge des NH 3 zwischen 0 und 0,432 g, im Mittel 0,155 g betrug. Die grösseren NH 3 -Werthe der früheren Autoren sollten dadurch eine Erklärung finden, dass eine theilweise Zersetzung des Harnstoffs im Harn eingetreten war; eine Zersetzung, die durch den Ghlorofornmisatz hier vermieden war. Diese Angaben einer Nachprüfung zu unterziehen, der sie meines Wissens bisher nicht unterzogen worden sind, erschien schon deshalb geboten, weil das Ammoniak bisher als ein constanter Bestandtheil des menschlichen Harns gilt, während nach den Angaben der fraglichen Arbeit bei einer Zahl von 17 Untersuchungen dreimal nicht einmal Spuren von Ammoniak im Urin nachzuweisen waren. Die Untersuchungen wurden in folgender Weise ausgeführt. Es wurde bei einer Brought to you by | The University of Auckland Authenticated Download Date | 6/17/15 2:06 AM
doi:10.1515/bchm2.1903.37.5-6.457 fatcat:6r2izutf4fej5arqlmpedynyam