Evaluation prognostischer Genexpressionsprofile bei der AML mit normalem Karyotyp [thesis]

Christoph Stirner, Universität Ulm
2016
Genexpressionsprofile in Form von DNA-Microarrays erlangen einen immer größer werdenden Stellenwert in der AML-Forschung. Mit Hilfe von GEP kann schnell und effizient die Expression tausender Gene innerhalb einer Probe gemessen und so der molekularen Fingerabdruck der Erkrankung generiert werden. Die Klassifizierung der einzelnen AML-Subtypen ist klinisch von größter Relevanz, weil sich danach die Therapie richtet. Mit Hilfe von GEP können aber auch neue bisher unbekannte Subgruppen entdeckt
more » ... den. Durch genomweite Analysen rückt eine Vielzahl bekannter und teils unbekannter Zielgene in den Vordergrund, die sich im Rahmen der Erkrankung signifikant über- und unterexprimiert präsentieren. Diese Ergebnisse führen uns die Komplexität der Erkrankung vor Augen, zeigen aber auch, dass Genexpressionsprofilanalysen eine gute Methode darstellen, die Heterogenität der Erkrankung zu erfassen. Dennoch bestehen technische Limitationen, basierend auf unterschiedlich verwendeten Microarray-Plattformen und Auswertungsverfahren, die den Vergleich von Studienergebnissen erschweren. Für die Evaluation einer 7 Gene umfassenden Signatur, die sich in einer Vorarbeit mit Hilfe von DNA-Microarrays als prognostisch relevant in 138 Patienten der AMLHD98-A-Studie zeigte, entschieden wir uns für die quantitative RT-PCR, da diese eine gute und etablierte Methode darstellt Genexpressionsanalysen durchzuführen. Als Linearkombination bestätigte sich unsere Signatur als starker Prädiktor, anhand dessen eine signifikante Vorhersage für das Gesamtüberleben möglich war. Dies zeigt, dass die von uns charakterisierten Zielgene als Signatur zu einer verbesserten Vorhersage der Prognose und möglicherweise zu einem besseren Verständnis der Leukämogenese führen. Die Optimierung der Subgruppeneinteilung stellt eine Voraussetzung für die notwendige Verbesserung der klinisch relevanten molekularen Klassifikation der AML dar.
doi:10.18725/oparu-2251 fatcat:xsblyztdpng7hdndwkrhgmbpke