Die unmetallischen Elemente und deren Verbindungen

1835 Archiv der Pharmazie  
P e l o u z e hat eirien merkwiirdigen Fall be-Bildung der obachtet , der nicht in Uebereinstimmung ist Schwefelsiiure mit der Ttieorie der Srhwefelsfurebildung : nlmIich, dass Stickstoffoxyd urid Schwefiicbt-sHure Schwefelsiiure bilden kiinnen , ohne dass Luft oder Sauerstoff zugegen zii seyn braucht. Brirrgt man in eine Rohre, worin sich eine kleine nIenge aasgeltochten Wassers befindet, 2ooVol. Stickstoffoxyd und 1 0 0 Vol. schweflichts. Gas, so entstekt SchwefelsHure und Stickstoffoxydul,
more » ... ssen Menge genau 100 Vol. enlspricht. P e 1 o u z e glaubt, dass bei diesein Vorgange sich zuerst SticIrstoffschwefeIsfiire bildet, und diese sich darauf zerselzt, niir noch leichter, \vie bei den stickstoffschwefelsauren Salzen (Phstitut. Nr. 115. s%., Jourrz. f. prakt. Chern. v. 324.). Fabrikation der rauchendin Schwefelsaure in Teutsch-Zand. Herr Bergingenieur le PI a y .hat dariiber i n den dnnad. de Mines T. FW. 3Livrais. eine Rbhandlung mitgetheilt, welche die Resultate seiner desfalsigen Beobachtungen enthflt. Die Fabrik zu Braunlage, nortliistlich yon Verfahren Nordhausen , besteht blos aus vier kleinen a m Harz. Destillirtifen. Jeder der Oefen hat eine i n die Llnge geheade Feuerung , mit einer cloppelten Reihe cylindrischer Retorten. An den Seiten der Feue-Die Retorten und Recipienten halten eehr lange , werden iii der NBhe der Fabrik verfertigt und kosten 0,06 Franken das Stiick. Die Heizung der Oefen geschieht mit Tannenholz, welches vorher gut getrocknet wird. nlan nimmt i m Durchschnitt bei jeder Destillation 72 Kilogram. troclmes schwefels. Eisenoxgdul , die 33 Kilogr. rauchende Schwefd-sPure geben, und wobei man 37 Kilogr. Eisenoxyd erliiilt. Maxi gewinnt also 45 Th. rauchende SHure von 100 getrockneten Sakes. Nun aber enthslt I The3 ties getroclmeten und blos o,o5 Wasser zuriickhaltenden schwefels. Eisenoxyduls niir o,50 wirkliche SPure, und kann, wegen der Zersetzung des Salzes beim Rosten , wo sich auf Bosten der Schwefelskiure basisch schwefels. Eisenoxyd und Schweflicht-Qure erzeugen, nur o,s5 wasserfreie Siiure geben. Das zu Braunlage gebrauchte Salz muss also grosstentheils schwefels. Eisenoxyd enthalien, Es ist ubrigens wahrscheinlich, daes der betrZichtliche Ertrag der Salze, die man sowohl zu Braun-)age , als auch zu R a d n i t z in BGhmen gebraucht , davom herriihrt, dass sich dabei ein Theil schweFels. Thonerde befindet , welche an Sture reicher ist. Die Baukosten der vier kleinen OeFen und ihres Zubehors kann man nicht hoher als zu 800 Pranken anscldagen und des Gebludes, welches dieselben bedeckt zii 1200 Franken. Die Zinsen dieses Capitals iibersteigen also nicht 200 Pranken, die auf 17000 Kilogr. zu vertheilen sind. Die Fabrik bei Radnitz in Biihnien benutzt Vcrfahren in einen kiesreichen Uebergangsschiefer , welcher Bolimen. durch Arbeiten iiber oder unter Tage gewoiinen wird. Der Schiefer wird in grossen Haufen auf einer Sohle von festgeschlagenem Thon ausgebreitet. Der Kies verwittert langsam durch die feuchte Luft. Das gebildete Salz wird ?lle zwei Monate durch ein acht Tage dauerndes Auslaugen w-eggenommen. Dieselben Haufen geben dami zehn Jahre Iang vitriolische Laugen. Die Laugen werden erst in kleinen Kesseln zu 50 t i s 600 Baumd und dann in gusseisernee Kesseln bis zur Syrupsconsisteiiz eingedampft und endlich auf der SoLle einer Art Reverberirofen getrocknet. 100 Kilogr. des Salzes lrosten 5,ho Franken. Die Ofen in dieser Fallrik unterscheiden sich von denen zii Braunlage darin, dass sie zwei Reihen yon Cylinder haben, eine iiber der andern und einen Schornstein. Man erwiirmt zuerst die Cylinder, indem man dieselben eitiige Zeit offen ltsst , und kittet darnach die Hecipienten mit etwas nassgemachtexn Thon an. Die Destillation dauert drei Tage hindurch, und in jedem Ofen nimmt man monatlich acht vor. Der Ofen enlhtlt 114 Retorten, die mit 100 Kilogr. calcinirten Salzes gefiillt werden, wovon man' 40 Kilogr. gelbliche , etwas Selen erithaltende S;iure bekommt. Das Brennmaterial ist Steinkoble, w w o n 100 Kilogr., incl. der Trans'portkosten, der Fabrik auf ohngefihr nur 0,48 Franken kommen. Die Cylinder, Recipient en und steinernen Flaschen werden in der Fabrik verfertigt erstere kosten 0,07 Fr. letztere 0,17 Franken das Stuck. Der niedrige Preis des Materials giebt den Fabriken Bohmens einen grossen Vortheil vor den Harzer , und. die Fabrik zu Radnitz die erst seit ohngefihr 12 Jahren besteht , producirt jzhrlich schon 1,136,000 Kilogr. SBure. 3Iarzer Fabrik ZQ Braunlage 1829.
doi:10.1002/ardp.18350540203 fatcat:j2ueahfkfbffhj4p4pz2ibkbm4