Untersuchungen an Enchytraeiden (Oligochaeta) zum Einfluss von Bodenfeuchte und pH-Wert auf die Toxizität von Schwermetallen im Freiland und in Laborversuchen [article]

Anneke Beylich, Universitätsbibliothek Der FU Berlin, Universitätsbibliothek Der FU Berlin
2002
Untersucht wurden sechs ehemalige, teils aufgeforstete Rieselfeldflächen und eine unbelastete Forstfläche im Norden Berlins. Den Freilanderhebungen wurden Laboruntersuchungen zur Wirkung von unterschiedlichen Bodenwassergehalten und pH-Werten auf Enchytraeiden zur Seite gestellt. Darauf aufbauend wurden Effektkonzentrationen bezüglich Mortalität und Reproduktion für zwei Enchytraeidenarten für das Schwermetall Zink unter Modifikation von Bodenfeuchte und pH-Wert ermittelt. Zwischen den
more » ... n Rieselfeldflächen zeigten sich eher geringe Unterschiede hinsichtlich Abundanzen und Artenspektrum. Auf der am höchsten belasteten Fläche wurden nur sporadisch Enchytraeiden gefunden. Bei den anderen Rieselfeldflächen schien keine Beziehung zwischen Schwermetallgehalt und Abundanzen zu bestehen. Die Enchytraeidenzönose der Rieselfeldflächen ist mit sechs bis neun Arten als artenarm zu bezeichnen. Dominant sind Pionierarten der Gattung Enchytraeus sowie Henlea ventriculosa und Fridericia bulbosa. Alle dominanten Arten sind als Schwachsäure- bis Schwachbasenzeiger einzustufen. Die Laborversuche wurden mit zwei der auf den Rieselfeldern vorkommenden Arten, Enchytraeus christenseni und Enchytraeus sp. (RefB5), in LUFA 2.2-Boden durchgeführt. Die Reproduktion beider Arten war bei einem Wassergehalt £ 15 % TG (= 31,4 % WHK) gegenüber höheren Wassergehalten signifikant eingeschränkt. Die Reproduktion von Enchytraeus christenseni war außerdem bei pH-Werten von 4,2 und 4,8 in angesäuertem LUFA 2.2 gehemmt. Begleitend zu den ökotoxikologischen Versuchen mit Zink wurden die Gesamtgehalte (Königswasser-Extrakt) und mobilen Gehalte (NH4NO3-Extrakt) von dotiertem LUFA 2.2-Boden gemessen. Die Effektkonzentrationen werden daher sowohl bezogen auf die Gesamtgehalte als auch bezogen auf die mobilen Gehalte angegeben. Die LC50 für Zink liegt für E. christenseni bei 271,8 mg/kg (gesamt) bzw. 81,4 mg/kg (mobil). Für E. sp. (RefB5) liegen die LC50-Werte bei 423,6 mg Zn/kg (gesamt) bzw. 131,5 mg Zn/kg (mobil). Für die Reproduktion von E. chris [...]
doi:10.17169/refubium-11372 fatcat:qn4rjq7jebdbjebhnfqf6t3dzq