Peter Anton von Verschaffelt. Hofbildhauer des Kurfürsten Carl Theodor in Mannheim
Eva Hofmann
2013
Vorbemerkung Peter Anton von Verschaffelt, Architekt, erster Hofbildhauer und Direktor an der Zeichnungsakademie am kurpfälzischen Hof, war Repräsentant der kulturell bedeutendsten Epoche in der 2.Hälfte des 18.Jahrhunderts in Mannheim. Nach Paul Egell der produktivste und anerkannteste Bildhauer der Region, wurden immer wieder Werke seines oeuvres von der lokalen Kunstgeschichtsforschung vorgestellt. Da sich aber diese Einzelarbeiten ebenso wie J.A. Beringers Monographie über den Architekten
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... d Bildhauer Verschaffelt längst als ergänzungswürdig und überholungsbedürftig erwiesen hatten, bot sich mit der Rekonstruktion des weitverstreuten Bildhauerwerkes eine lohnende Aufgabe, zu der mich mein verehrter Lehrer Professor E.M. Vetter ermutigte. Hinzu kam, daß das Mannheimer Reiß-Museum 1974 in Besitz eines umfangreichen Konvolutes mit Zeichnungen Verschaffelts gelangte, wodurch -zusammen mit dem Bestand an Zeichnungen im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg -die Rekonstruktion des Werkes auf eine breitere Basis gestellt werden konnte. Im Verlaufe der Arbeit konnten immer wieder bisher verloren geglaubte oder unbekannt gebliebene Stücke erfaßt werden. Daneben galt es aber auch, das Dickicht der zahllosen Zuschreibungen zu lichten. Die Vielseitigkeit des bildnerischen Schaffens, die Rückgriffe auf berühmte Vorbilder und die Orientierung nach dem aktuellen, internationalen Kunstgeschehen waren für die Stilanalyse sehr ergiebig. Aber gerade die Fülle der sich anbietenden Vergleiche gebot, Verschaffelts Stil nur in den wesentlichen Umrissen zu skizzieren. Um der Frage nach der klassizistischen Komponente in Verschaffelts Werk nachzugehen, war es notwendig, die Bedeutung des Mannheimer Antikensaales darzustellen, wenn sich auch herausstellte, daß dessen Wirkung auf Verschaffelts Werk weit geringer war als ursprünglich vermutet. Dennoch war es mir wichtig, das erarbeitete Material zu publizieren und somit der Forschung zur Verfügung zu stellen, die sich ja gegenwärtig um die Antikenrezeption im 18. Jahrhundert besonders bemüht. Nicht zuletzt verfolgte die Arbeit die Absicht, die Wertschätzung und das Verständnis, das diese vielseitig begabte Künstlerpersönlichkeit noch zu Beginn des 20.Jahrhunderts genoß, wieder aufleben zu lassen.
doi:10.11588/artdok.00002188
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