Ueber 100 Fälle von Kraniotomie nebst Bemerkungen zur Stellung und Technik dieser Operation

Adolph Merkel
1883 Archiv für Gynäkologie  
Nach zwei Richtungen hin steht die Kraniotomie noeh immer in lebhafter Discussion, naeh derjenigen, inwieweit dieselbe zu Gunsten der Seetio caesarea eine Einschr~nkung erfahren solle, und naeh der Richtung der zu ihrer Vornahme geeignetsten Technik. Die gewiinschte Einschr~nkung der Kranio~omie ist eine natfirliehe Consequenz der thats~ehlieh gemachten Fortschritte in der Technik der Seetio caesarea, und damit tier gr5sseren Lebenssieherheit, welche diese Operation jetzt schon bietet und noch
more » ... u bieten verspricht, sowie die Folge des wieder mi~chtiger hervortretenden Bestrebens, das lebende Kind vor der Perforation zu retten. Die sogenannte relative Indication zur Seetio caesarea wieder zur Geltung zu bringen, kann weniger Saehe yon An-h~ngern der P o r r o -Opel:ation sein, als yon solchen Geburtshelfern, welche an der coneurrenzf~higen Verbesserung der alten Sectio caesarea festhalten, und deshalb wird die Frage yon tier h~uilgen Anwendung der relativen Indication yon der Frage der Ver-besserungsf~higkeit des den Uterus erhaltenden Kaisersehnittes nieht zu trennen sein. Ganz natiirlich ist es da, dass die Anh~nger der P o r r o -Operation fiir jene Indication nicht schw~Lrmen, sondern der Kraniotomie, soweit sie fiberhaupt technisch m5glieh ist, das Wort reden (P. M ii ll e r, W. F i s e h e 1), w~hrend die Gegner tier P o r r o -Operation als alleiniger Kaiserschnittmethode gerade das Ziel im Auge haben, die Sectio caesarea so lebenssicher zu gestalten, dass sie gegen die Kraniotomie erfolgreieh auftreten kann (S~nger, Kehrer, Sehlemmer, Leopold, Beumer u.A.)., In diese Frage sehiebt sich dann noeh die Stellung beider Operationen zur kfinstlichen Friihgeburt ein, deren Ungef~hrlichkeit fiir die Mutter, 31"
doi:10.1007/bf01930535 fatcat:p2zkhkarkjg6jfxos7gkqge4zu