Über den Untersehied yon tierisehem und pflanzliehem Zwittertum

C. Correns
1917 Molecular Genetics and Genomics  
He r t w i g und D e m o 11 haben versucht, die Erklarung fiir Geschlechtstrennung und Vererbung, welchc die cytologischen Untersuchungen bei Anglostoma ergaben, auf dim Pflanzen zu tibertragen. Der Veff. bringt einen Beweis daftir, daft bei den Pflanzen eine Geschlechtsbestimmung nach dem Angiostoma-Schema nicht erfolgt. Die Verhaltnisse bei Angiostoma sind kurz die folgenden: Die 9 der getrenntgeschlechtlichen Generation haben 12, die c~c~ 11 Chromosomen; alle Eier erhalten 6, yon den
more » ... zoiden die Halfte 6, die Halfte 5 Chromosomen. Die letzte Gruppe geht zugrunde, es kommen nur die Spermatozoiden mit 6 Chromosomen zur Befruchtung und geben mit den Eiern zu 6 Chromosomen weibchentihnliche Zwitter. Bei den Reifeteilungen dieser Zwitter erhalten wieder alle Eier sowie die Halfte der Spermatozoiden 6 Chromosomen; bei der bleibenden HMfte wird 1 Chromosom ausgeschaltet; beide Arten yon 8permatozoiden sind befruchtungsfiihig und geben 9 9 mit 12 und c~c~ mit 11 Chromosomen. In gleieher Weise nehmen die oben gen. Autoren an, daft bei den Pflanzen die Zwitterbliite und die 9 Bltite eines MonSeisten in ihrem Fruchtknoten nur einerlei Samenanlagen mit weiblichem Chromosomenbestand haben, dagegen die Staubbeutel zweierlei PollenkSrner, zu gleichen Teilen mit mannlichem und weiblichem Chromosomenbestand enthalten, yon denen die letzteren allein funktionsfahig sind --d.h. nur die Halfte der PollenkSrner fiihrt eine Befruchtung aus. Um diese Theorie zu priifen, hat tier Veff. mit Pflanzen gearbeitet, deren Pollentetraden nicht in ihre einzelnen KSrner zerfallen; so zunachst mit Epilobium hirsutis, das indessen tiberhaupt nicht ansetzte, hierauf effolgreich mit der Solanacee 8alpiglossis variabilis.
doi:10.1007/bf01740615 fatcat:6a5adws5ljhcbmbw2zhymcgvki