Administrative Logistik: Wie konnten wir das vergessen? [chapter]

Folkert W. Wierda
1994 Operations Research Proceedings 1993  
Der Begriff Logistik stammt aus der Kriegskunde und beinhaltetdie Problematik der Versorgung und des Nachschubes der Armee. Primlir ist damit die Versorgung mit Waffen, Munition, Nahrung und eventuell Soldaten gemeint. Aber auch die Rolle der Versorgung mit Nachrichten tiber dieses Mittel ist in der Kriegskunde schon Hinger bekannt, wie von Clausewitz zeigt (Vom Kriege, 1/6). In der heutigen wirtschaftlichen Form der Logistik bleibt unverstandlicherweise das Interesse an dieser sogenannten
more » ... istrativen Logistik im Hintergrund. Ftir Nachrichten -Informationen wiirde man heute sagen -gelten ahnliche Aufgaben und Probleme wie fUr Produkte oder Teile und deren Verarbeitung. Wenn man ein Informationssystem (IS) auffaBt wie eine Abbildung des reellen Systems (RS), wird sogar bald kIar, daB Engpasse im IS sofort zu Engpassen im RS fUhren werden. Das beste Beispiel fiir diese Behauptung ist der Container, der in 10 Tagen von Hamburg bis New York transportiert wird, aber erst nach 30 Tagen weiterverarbeitet werden kann, weil vorher die Transportdokumente noch nicht angekommen und verarbeitet waren. In diesem Beitrag wird anhand einer praktischen Fallstudie bei einer Versicherungsgesellschaft erlautert, wie die administrative Logistik einer Organisationstudiert und verbessert werden kann. In der Vorgehensweise werden Techniken der diskreten Ereignis-Simulation (DES) angewendet. Bekannte logistische Ziele, wie lust-in-Time und Lean Production, sind auch in der Verwaltung anzustreben und realisierbar. Die Fallstudie zeigt eine pragmatische Anwendung einiger Methoden und Techniken aus dem Operations Research und schlieBt mit einem Pladoyer fUr dasVerringern der Distanz, diejedenfalls im deutschsprachigen Raum -zwischen Wissenschaft und Praxis besteht, abo H.
doi:10.1007/978-3-642-78910-6_20 fatcat:rnofjba6w5dl3mm4qtrfr3fqcq