"Nat de Mons" oder "n'At de Mons"?
O. SCHULTZ.
1894
Zeitschrift für Romanische Philologie
den wir als Verfasser von einem Liede und von fünf Lehrgedichten kennen, wird in den Handschriften als "nat de mons" bezeichnet; daher schrieb denn auch Bartsch im Grundrisse "Nat de Mons", und so blieb es, bis i. J. 1885 Chabaneau in seinen Biogr. des Troubadours S. 333 "At" setzte, also "n'At" verstand und den germ. Namen "Hatto" darin erkannte. Hierauf wurde er vermutlich durch den Umstand geführt, dafs er z. J. 1201 einen "Ato de Montibus" als Consul von Toulouse vorfand, und obgleich eine
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... dentität ausgeschlossen ist, da unser Trobador in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts dichtete, so fand doch obige Auffassung, wie es scheint, vielseitige Zustimmung. Auch beabsichtige ich nicht, sie im Folgenden zu bekämpfen, sondern glaube nur, dafs sie einer Modifikation fähig und bedürftig ist, und da sich bei dieser Gelegenheit noch ein paar andere verwandte Dinge erwähnen lassen, so verlohnt es sich vielleicht, noch einmal die Frage zu berühren. Man braucht darauf kein Gewicht zu legen, dafs die Leys d'amors unseren Dichter gegen zwölf mal "Nath" nennen und niemals "At", aber etwas auffallend bleibt doch, dafs da wo er sich selbst nennt, nämlich vier mal (ed. Bernhardt I, 4; III, 4; IV, 10; V, i), darunter zweimal dem Könige von Aragon und einmal dem Könige von Castilien gegenüber, er sich als "Nat" bezeichnet, und wenn Chabaneau auch meint (S. 333 Anm. 4), man fügte zuweilen seinem Namen ein "en" hinzu, so möchte ich doch die Existenz von gesicherten Beispielen hiefür, wenigstens in Dichtungen von Trobadors, bezweifeln; mir ist nur bekannt, dafs Uc de S. Circ sich in der Biographie des B. von Ventadorn, falls dieselbe wirklich von ihm herrührt, nach einigen Handschriften (nicht nach AB, wo der Name fehlt) "n*Ucs" nennt -in derjenigen des Savaric von Mauleon bezeichnet er sich als "Uc" -denn die Stelle bei P. Vidal 45,49 liegt natürlich nicht parallel, und was "yeu en Puiolos" in Str. i von Gr. 386, 4 (MG. 96) betrifft, so weicht die andere Handschrift M ab und schreibt: "ieu e en Borgoinhos" (Blacasset ed. Klein S. 23). So scheint denn die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dafs das "n" doch ursprünglich und zum Namen gehörig sei. Im Cartulaire de Redon ed. Courson begegnet z. J. 848 ein Zeuge "Natus" Brought to you by |
doi:10.1515/zrph.1894.18.1-4.124
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