Ein einfaches Viscosimeter

Martin Wendriner
1894 Angewandte Chemie  
Jahrgang 1894. T Heft 18. 15. September 1894.J Glaser: Bestimmung der Phosphorsäure. 545 l gen des geglühten Niederschlags eine merkliche Flüchtigkeit der P 2 0 5 constatirt werden kann; es ist dies ohne weiteres verständlich, wenn wir berücksichtigen, dass bei 25 cc der gewöhnlichen Magnesiamischung stets ein grosser Überschuss an Magnesia vorhanden ist, falls es sich um die Ausfällung von 0,100 g bis 0,150 g P 2 0 5 handelt. Die theoretische Erklärung der erwähnten Resultate ist leicht
more » ... dlich. Wenn wir annehmen, dass in Gegenwart von Ammoncitrat Chlormagnesium zum Theil in Magnesiumcitrat und Chlorammonium umgesetzt wird, dann ist bei einem nicht allzu grossen Überschuss an Magnesiamischung leicht der Moment gegeben, wo verhältnissmässig wenig Chlormagnesium und viel Ammonsalz vorhanden ist. Es ist also dann, wie schon Neubauer angenommen hat, Ge-zu verdünnt war. Obwohl 25 cc meiner Mixtur auch bei hochprozentigen Phosphaten schon einen ziemlichen Überschuss an Magnesia enthielten, ergab die Citratmethode stets einige mg weniger Mg 2 P 3 0 7 als die Molybdänmethode. Bedeutend grosser wurden die Differenzen bei Anwendung von 25 cc Magnesiamischung, wenn die Niederschläge entweder sofort nach dem Ausrühren filtrirt wurden oder auch einige Stunden stehen blieben , ohne dass während des Stehens die Flüssigkeit des Öfteren durchgerührt wurde. Constante Resultate wurden erst erhalten, wenn entweder ein grösserer Überschuss an Magnesiamischung zugefügt wurde oder der Niederschlag nach dem Ausrühren häufiger aufgerührt wurde. Nachfolgende Zahlen geben einige besonders prägnante Fälle. Zugesetzte Magnesiamischung 25 25 30 40 25 30 25 40 Zeit zwischen dem Ausfallen und Filtrireu des Niederschlags Stunden 0 4 4 4 12 12 3 3 Angabe, ob der Niederschlag nach dem Ausrühren ruhig stehen blieb (a) oder ob er öfters aufgerührt wurde (b) a a a a a b b Mgj Citratmethode 0,3711 0,3658 0,3697 0,3760 0,3716 0,3748 0,3747 0,3787 P 2 0 7 Molybdänmethode 0,3784 -------Differenz 0,0073 0,0126 0,0087 0,0024 0,0068 0,0036 0,0037 + 0,0003 legenheit zur Bildung von Mg (NH 4 ) 4 (P0 4 ) 2 gegeben, einem Salz, das zunächst in Mg (P0 3 ) 2 und bei weiterem Glühen unter Verlust von P. 2 0 5 in Mg 2 P 2 0 7 übergeht. Eine praktische Bedeutung für die Bestimmung der P 2 0 5 in den gewöhnlichen Düngemitteln haben die oben angeführten Resultate nicht. Durch die Gegenwart der Kalk-und Eisensalze wird auch bei hochprocentigen Phosphaten und Anwendung von 25 cc Magnesiamischung die Flüchtigkeit der P 2 0 6 soweit vermindert, dass sie praktisch nicht in's Gewicht fällt, zumal wenn der Niederschlag im Gooch'schen Tiegel nur kurze Zeit geglüht wird. Immerhin lässt sich bei grossen Niederschlägen die flüchtige P 2 0 5 mit aller Sicherheit nachweisen. Bei vorliegenden Untersuchungen hatte ich zugleich Gelegenheit, zu beobachten, in welchem Maasse die Menge der ausfallenden phosphorsauren Ammoniak-Magnesia auch bei Eisen und Kalk enthaltenden Phosphaten abhängig ist einerseits von der Menge der zugeführten Magnesiamischung, andererseits von der Art und Weise, wie der Niederschlag ausgerührt wurde. Ich arbeitete anfangs mit einer Magnesiamixtur, von welcher theoretisch 17,5 cc genügten, um 0,250 g P 2 0 5 auszufällen, welche also im Vergleich mit der gewöhnlichen Magnesiamischungetwas Wendet man 25 cc der gewöhnlichen etwas stärkeren Magnesiamischung an, so werden die Resultate gleichmässiger; dies jedoch nur dann, wenn energisch ausgerührt wurde , der Niederschlag einige Stunden stehen blieb und während dieser Zeit des öfters aufgerührt wurde.
doi:10.1002/ange.18940071804 fatcat:depydutw5nfhpllvrd2772i2pm