Zur Analyse des Kautschuks und der Kautschukwaaren
Carl Otto Weber
1903
Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft
Schon vor mehrere~l Monaten 1-eroffentlichte ich an anderer Stelle I) die Resultate einer Keihe von Versuchen, zur Analyse des Kautscbuks, auch im geschwefelten (vulcanisirten) Ziistande, die ausserordentliche Leichtigkeit zu verwenden, mit welcher S t i c k s t o f f d i o x y d mit Rautschuk in Reaction tritt, und mit der sich das resultirende Reactionsprodu'ct3) schou in kaltem Aceton Est. Die bereits an der erwahnten Stelle erbrachten Beleganalysen waren geniigend, die vorgeschlagene
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... als geeignet erscheinen zu Iasse::, urn die grosste, heute noch vorliegende Schwierigkeit der K autschnkanalyse, die leichte Trennung des Kautschuks von den in demselben enthaltenen Mineralbestandtheilen und die directe Wagung des vorhandenen Kautschuks, zn beseitigeii. Unlangst bat H a r r i e s a ) iiber einen Versuch in derselben Richtnng, aber unter Anwendung der zwischen Raiitschuk nnd s a l p e t r i g e r S z i u r e verlaufenden Reaction berichtet. Es ist durcbaus nicbt unmijglicb, dass auch nach diesar Metbode ein fiir die Kautschukanalyse allgemein anwendbares Verfahren gewonnen werden kann, doch scheillt mir in der grossen Umstiindlichkeit und Unsicherheit, nach dieser Reaction ein Kautschukderivat (Nitroeit) von sicherer Zusammensetzung zu erhalten, eine grosse Schwierigkeit zu liegen Dem gegeniiber bietet das Stickstoffdioxydderivat des Rautschuhs den grossen Vortheil, dass beim Arbeiteu rnit Mengen, wie solche fiir aualytische Zwecke in Betracht kommeu, die Bilduiig des Additionsproductes nur wenige Minuten erfordert, und dass dasselbe stets von vollig constanter Zusammensetzung erhalten wird. Es liegt nicht in meiner A bsicht, im Nachstehenden einen rollstandigen Gang der technischen Kautschukanalyse nach der Stickstoffdioxydmethode zu entwickeln'), sondern lediglicli einen kurzen Ueherblick uber dessen Ausfiihrung und Anwendung zu geben. A n a l y s e v o n R o h k a u t s c h u k . Die Bestimmung des Reinkautschuks im Rohkautschuk gestaltet sich nach dem neuen Verfahren awserordentlich einfach. Das erforderliche Stickstoffdioxyd wird durch Erhitzen von Bleinitrat ent-1) Gummi-Zeitg. 17, 207 [I9021 2, cf. Weber, diese Berichte 35, 1947 [19021, 3, Diesc Berichtc 36, 1939 [1903]. 4, Dies sol1 an anderer Stelle geschehen. Beriehte d. D. ehem. Gesellsehaft. Jahrg. XXSVJ. 193
doi:10.1002/cber.19030360385
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