Angesichts aktueller Herausforderungen auf dem sog. Sozialmarkt nimmt das Dissenspotenzial in sozialen Unternehmen erheblich zu. Der Beitrag bietet vor diesem Hintergrund eine ethische Reflexion von Entscheidungsprozessen mit hohem Konfliktrisiko im Zusammenhang des Change-Managements. Er plädiert für die Integration eines ethischen Dissensmanagements in das Qualitätsmanagement eines sozialen Unternehmens. Dazu gehören zunächst klare, im Qualitätshandbuch festgehaltene Regeln zum Umgang mit

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... ens und Konflikten (Strukturqualität). Für die konkrete Entscheidungsfindung wird darüber hinaus eine Orientierung an der Schrittfolge ethischer Urteilsbildung aus Situationsanalyse, Handlungsaltemativen, Verbindlichkeitsprüfung und Entscheidung vorgeschlagen (Prozessqualität). Dabei ist es sinnvoll, die strukturellen Bedingungen, subjektiven Perspektiven und ethischen Kriterien gleichermaßen zu berücksichtigen. Konfliktsensible Entscheidungsprozesse bedürfen einer intensiven Vorbereitung, die unterschiedliche Analyseund Beratungsschritte umfasst. Im Abwägungs-und Urteilsprozess selbst lässt sich Dissens in einem dialogischen und partizipativen Verfahren am besten bearbeiten. Der Beitrag macht dafür konkrete Verfahrensvorschläge und erläutert wichtige Gesichtspunkte einer Entscheidungsheuristik. Die getroffene Entscheidung schließlich bedarf einer genauen Evaluation (Ergebnisqualität). In Rückbindung des vollzogenen Reflexionsprozesses an die ursprüngliche Handlungsherausforderung liegen Chancen zur Korrektur und Umsteuerung. Der Entscheidungsprozess erweist sich dadurch als spiralförmig, unabgeschlossen und veränderungsoffen.