Arsenigsaures Kupfer bei acuten Erkrankungen des Darmes

Hugo Schulz
1890 Deutsche Medizinische Wochenschrift  
der die Angaben amerikanischer Aerzte über den Werth des von Aulde gegen acute Darmleiden empfohlenen arsenigsauren Kupfers enthält. Da die hier behandelte Frage für die Praxis mir von Bedeutuiig erscheint, so habe ich deii genannten Bericht mit geringen, unwesentlichen Auslassungen übersetzt, um ihn so weiteren ärztlichen Kreisen zugänglicher zu machen. Ich habe es um so lieber gethan, als wir hier abermals eine, aus der Praxis hervorgegangene Bestätigung des Satzes vor uns haben, dass wir in
more » ... er That imstande sind, bestimmte Infectionskrankheiten durch unmittelbare Beeinflussung des kranken Organes selbst mit Aussicht auf Erfolg zu bekämpfen. Aulde äussert sich, wie folgt: liegen mir etwa 50 Briefe vor von Aerzten ans den verschiedensten Theilen des Landes, die Gelegenheit gehabt haben, in der letzten Zeit die Wirkung des arsenigsauren Kupfers bei der Behandluiig von allerlei Affectionen des Yeidauungstractus, einschliesslich Cholera, Brechruhr, Durchfall und Ruhr kennen zu lernen. Ich gedenke hier einen Auszug aus diesen Berichten zu geben unter Beifügung einiger illustrirender Fälle in der Hoffnung, dass weitere Untersuchungen ebenso erfolgreich ausfallen mögen, als meine eigenen. Zunächst einige Worte zur Indication dieses verhaltnissmssig neuen Mittels und eine kurze Instrnction für seinen Gebrauch. Die zweckmässigste Art, es anzuwenden, besteht in Verabreichung kleiner, häufig wiederholter Dosen. Demgemäss betragt z. B. für einen Fall von Cholera asiatica (lie Tagesdosis 0,0006, gelöst in 120,0-180,0 Wasser, und zunächst alle 10 Minuten, dann stündlich, 0(1er, falls noch nothwendig, halbstündlich theelöffelweise verabfolgt. Für die Fälle, bei denen Wasser nicht angezeigt ist, hatte ich neben Tablets, die je 0,0006 ('/oo g) enthielten auch solche von
doi:10.1055/s-0029-1207173 fatcat:ungg662mknalbeasmt4cy7e27y