Bekanntlich hat Welch ~) im Jahre 1878 zum ersten Male eine auf Experimente gegrUndete Theorie fur die Entstehung der bisher noch so r~tthselhaften Erscheinung des Lungen~dems aufgestellt. Seine Erkllirung geht dahin, dass es. die isolirte Erlahmung des linken Ventrikels sei, welche das LungenSdem bei Weiterarbeiten des reehten Ventrikels durch die unter solchen Umst~tnden eintretende Stauung im Lungenkreislauf zu Wege bringt. Sehr viel Besteehendes hat ja gewiss diese Theorie schon dureh ihre

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... usserordentliche Einfachheit und das Lob daft ihr auch ihr Gegner nicht verkUmmern, dass dureh sic zum ersten Male die Pathologic des Lungen~dems auf gerade und gangbare Wege einlenkte, dadureh, dass sic sieh auf den sicheren Boden des pathologischen Experimentes begab. Es sei mir gestattet, zun~ichst einige Andeutungen darUber zu machen, inwiefern cine richtige Auffassung der Pathologic des Lungentidems aueh yon praktiseher Bedeutung werden kann. Erstlieh muss man sieh doch am Krankenbette die Frage vorlegen: Ist das terminale Lungen~idem stets nurBegleiterseheinung des Todes, oder kann es auch Todesursaehe sein. Man wird zugeben, dass dies eine Frage yon einsehneidender Bedeutung far unser therapeutisches Handeln ist. Oegen eine blosse.Begleiterseheinung wird man sioh inaetiv verhalten, gegen ein Ereigniss, welches zur Todesursache werden kann, wird man naeh Kr~ifteu auf AbhUlfe denken. Zweitens aber wird die Art der Therapie im gegebenen Fall ganz wesentlieh sieh naeh tier aeeeptirten Theorie riehten. Ist die Ansieht yon Welch, wonaeh das Lungen~dem ein Stauungshydrops ist, riehtig, so wird man nieht anstehen, dutch eino kr~ftige Ven~seetion dagegen 1) Zur Pathologie des Lungenfidems. Virchow,s Archly. LXXII. Bd. 1878.