Oberarzt der Provinzial-Irrenanstalt Dziekanka bei Gnesen (Posen), Assistenzarz~ an der Tiibinger Klinik yore 1. 3. 1897 bis 1. 7. 1900. Es ist eine Eigentiimliehkeit der geistigen Erkrallkungen, dass wir mitunter aus den zu einer bestimmten Zeit vorliegenden Symptomen nicht gleieh eine siehere Diagnose stellen kSnnen, sondern dass wir den frtiheren nnd auch den spiiteren Verlauf beriicksiehtigen miissen, wenn wir nicht zu manchmal unangenehmen Fehldiagnosen kommen wollen. Eine Erkrankung,

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... e nach meinen Erfahrungen besonders oft LTeberrasehungen bereitet, ist das manisch-depressive Irresein und zwar in dem Sinne"dass Erkrankungen, welche man zun~chst glaubt mit gutem 1Recht anderweitig klassifizieren zu miissen, sich schliessiieh zweifellos als dem manisch-depressiven Irresein zugehSrig erweisen. So erinnere ieh an einen Fall, welcher absolut den Eindmck einer akuten halluzinatorischen Verwirrtheit (Amentia) maehte. Es bestanden ausserordentliche Erregung, v~illige Verwirrtheit, verworrenste Sinnest~uschungen and Wahnideen, Ratlosigkeit, das Geftihl, bald auf schwankendem Schiff auf hoher See, bald in einem Dora mit vielen Lichtern zu sein usw. 57ach einigen Monaten trat vollkommene Heilung ein. Dreireal, jedesmal nach etwa Jahresfrist, kam der I~'anke wieder and maehte jedesmal fast den gleichen Verwirrtheitszustand dureh, so dass ich schon tiberzeugt war, einen der seltenen F~ille rezidivierender Mlluzinatorischer Verwirrtheit end!ich vor mir zu haben, da schloss sich dem dritten Anfall eine ausgesprochene Depression an, welehe nach einigen Monaten ebenfalls zur tleilung kam. Mit ihrem Eintritt war die ZugehSrigkeit der Erkrankung zu dem mar.isch-depressiven Krankheitsbild erwiesen. Es hatte sieh trotz vollkommener ~tusserer Aehnlichkeit mit der halluzinatorisehen Yerwirrtheit, ~u:t Manie in deliri(~ser Form gehandelt.