Über Plasmodesmen in den Kotyledonen vonLupinus-Arten und ihre Beziehung zum interzellularen Plasma

Adolf Rudolf Michniewicz
1904 Plant Systematics and Evolution  
lichniewicz (Czernowitz). (~it einer Textfigur.) In einer ktirzlich erschienenen Arbeit hat Kny') den hTachweis geftihrt, dal~ in den Interzellularg~ingen gequollener Kotyledonen einiger Leguminosen (_Pisum, Phaseolus, Lupinus, Vicia Faba u. a.) Ftillmassen vorhanden sind, die nach ihrem Verhalten gegentiber Reagentien und F~rbungsmitteln mit dem Cytoplasma der betreffenden Zellen iibereinstimmen. Derartige Ausftillungen wurden vor Jahren bereits yon Tangl 2) for die Kotyledonen yon Pisum
more » ... m angegeben, als interzellulare Ausscheidungen (Sekrete, Sekretionsmassen, Sekretionen) besehrieben und abgebildet, Einen analogen Befund habe ich s) bereits vor dem Erseheinen der Arbeit Knys fiir die Kotyledonen yon Lupinus albus L., Lupinus angustifolius L. und Tropaeolum maius L. festgestellt und in den Figuren zur Darstellung gebraeht. Ieh babe gleichfalls auf alas Versehwinden dieser Ftillmassen im Stadium tier Keimung hingewiesen. Allerdings habe ich die Frage naeh der stofflichen Besehaffenheit dieser Ausftillungen, die zum Thema meiner Arbeit in keiner nitheren Beziehung stand, nicht weiter in Erw~gung gezogen. Angeregt dureh die Arbeit Knys, dureh welehe die protoplasmatisehe Natur der fragliehen Fiillmassen wohl aul~er jeden Zweifel gestellt ist, hat sich mein Interesse neuerdings den yon mir behandelten Objekten zugewandt und ich glaube nunmehr ffir die Beantwortung der Frage naeh den Beziehungen zwischen dem Cyto-und dem interzellularen Plasma wenigstens ftir die beiden genannten Lu13inus-Arten einen Anhaltspunkt gewonnen zu haben. Wie ich bereits in meiner zitierten Arbeit *) angegeben hatte, gelingt es, in den verdickten Membranen der Kotyledonarzellen yon diesen LuTinus-Arten ein System diese durchsetzender, sehr feiner Verbindungsfiiden naehzuweisen. Was die Darstellung dieser Struktur anbelangt, so haben sich hierftir die bekannten auf starker Quellung der Membran mittelst Schwefels~ure oder auf der Fixierung mittelst Osmiumsaure beruhenden Methoden fiir die in 1) Kny L., Studien fiber interzellulares Protoplasma. I. --Berichte d. Deutsch. Bot. Ges., Bd. XXII, Jahrg. 1904, p. 29--35. 2) Tangl E., Das Protoplasma der Erbse. Zweite Abhandlung.-Sitz.-Ber. d. math.-natw. Kl. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien. LXXVIII. Bd., I. Abt., 1879, p. 76-84 und Fig. 1--5, 16. 3) Michniewicz A. R" Die LSsungsweise der Reservestoffe in den Zellwtinden der Samen bei ihrer Keimung. --Sitz.-Ber. d. math.-natw. K1. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien. CXII. Bd., I. Abt.,
doi:10.1007/bf01677539 fatcat:bvqyouulajglha2dimuenfc2by