Pränatale Therapiemöglichkeiten beim Non-lmmun-Hydrops (NIHF)

E. Kainer, J. Stein, N. Adelwöhrer, J.W. Dudenhausen
1992 Gynäkologisch-Geburtshilfliche Rundschau  
Die sonographische Diagnose des Non-lmmun-Hydrops fetalis (NIHF) ist aufgrund der gut darstellbaren Flüssigkeitsansammlun-gen einfach. Durch eine umfassende prä-und postnatale Diagnostik kann in 80 % eine Ursache für die Erkrankung gefunden werden [1], Die Gesamtüberlebensrate wird mit etwa 20 % angegeben, wobei die Prognose ganz entscheidend von der Grundkrankheit abhängig ist [2]. Die pränatalen therapeutischen Möglichkeiten sind begrenzt, in ausgewählten Fallen jedoch sehr effizient [3, 4].
more » ... m Folgenden wird die Therapie bei 8 Fallen dargestellt. Patienten und Methode Im Zeitraum zwischen 1982-1991 beobachteten wir 61 Fälle von Non-immun-Hydrops (NIHF). Neben der Abklärung der mütterli-chen Serologie wurde seit 1986 zunehmend auch die Untersuchung des fetalen Blutes (Nabelschnurpunktion) zur Diagnostik herangezo-gen. In 8 Fallen wurde ein Therapieversuch durchgeführt. Ergebnisse In 10 Fallen kam es zur spontanen Rückbildung der Flüssigkeits-ansammlungen. 43 Fälle endeten mit dem Absterben der Frucht, oder die Kinder verstarben postpartal. Ein Therapieversuch wurde in 8 Fallen durchgeführt. Eine Digitalisierung wurde 4mal durchgeführt. Alle 3 Kinder mit tachykarder Rhythmusstörung überlebten. Bei einer Zwillings-schwangerschaft wurde mit 24 SSW ein ausgeprägter Hydrops beider Feten festgestellt. Nach Digitalisierung kam es zur Rückbildung des Hydrops. Ein Kind überlebte nach Schnittentbindung mit 32 SSW, der zweite Zwilling verstarb an einer Lungenhypoplasie. Ein Fet mit NIHF und Lungentumor wurde mit 32 SSW bei aus-geprägtem Hydrothorax zweimal mit einer intrauterinen Katheter-einlage behandelt. Nach Entbindung mit 36 SSW entwickelte sich das Kind nach operativer Entfernung des Lungensequesters problem-los. Zweimal wurde unmittelbar präpartal ein Hydrothorax abpunk-tiert. Ein Kind überlebte (Chylothorax). Das zweite Kind (genera -lisierter Hydrops) verstarb unmittelbar postpartal. Ein Fet mit Parvovirusinfektion und Anämie (Hb 2,6 g%) wurde mit 23 SSW intrauterin 3mal transfundiert. Der Hydrops bildete sich nach jeder Transfusion innerhalb von 2 Tagen zurück. Nach vorzeiti-gem Blasensprung mit 28 SSW kam es zur Amnioninfektion. Das Kind verstarb an einer Sepsis.
doi:10.1159/000271991 pmid:1286334 fatcat:v5i7mdsrlfagvjh6od3exsk4wq