Die Kriegsziele des japanischen Imperialismus
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Giichi Tanaka, Universitätsbibliothek Der FU Berlin, Universitätsbibliothek Der FU Berlin
2019
Zum Memorandum von T a n a k a Nachstehend bringen wir das Memorandum des japanischen Premier* ministers Tanaka, das am 25. Juli 1927 dem japanischen Kaiser vorgelegt wurde. Es ist ein Dokument von überragender Bedeutung. Die Arbeiter aller Länder, die zum Schutz der Sowjetunion bereit sind, die Arbeiter und Bauern der Kolonien und Halbkolonien, ganz besonders aber die Arbeiter und Bauern Chinas, der Mongolei, der Mandschurei und Koreas müssen dieses Dokument kenneniernen. Nur selten haben wir
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... ie Möglichkeit, Einblick zu gewinnen in ein Intimes, streng vertrauliches Dokument eines an der Spitze einer "Grol.imachtregierung" stehenden Imperialisten, der seine Maske lüftet und mit zynischer Offenheit dem Staatsoberhaupt das Räuberprogramm und die Räubermethoden seiner Regierung darlegt. Dieses Dokument ist von Interesse, weil es für das Verständnis der Vorgänge in der Mandschurei den Schlüssel liefert und mit größter Autorität eine Bestäligung dessen gibt, wie nahe wir heute , einer Intervention gegen die Sowjetunion stehen. Es ist von größtem Interesse, weil es die uferlosen Eroberupgspläne des räuberischen japanischen Imperialismus aufdeckt, der die Ge¬ fahr eines imperialistischen Weltkriegs her.aufbeschwört, und weil es mit schamlosester Offenheit die Methoden blutiger Gewalt, Ausplünde¬ rung, Unterdrückung und Lüge, des Betrugs und der Irreführung schitdert, mit deren Hilfe der räuberische Imperialismus seinem Ziele zustrebt. Es ist interessant, weil es zeigt, wie die Imperialisten selbst jene ausplündern wollen, die sie durch Betrug zu einem Werkzeug und zur "Avantgarde" ihrer Offensive zu machen versuchen (in diesem Falldie Koreaner). Dieses Dokument ist endlich auch dadurch interessant, daß es die ganze Politik, die es selbst als eine Gewalts-, Betrugs-und Ausplünderungspolitik hinstellt, im gleichen Atem zu einer Politik er¬ klärt, die den Zweck verfolgt, ,.i m Interesse des Friedens und der Ordnung im Fernen Osten unsere nationale Wehrfähigkeit zu festigen". Wie will also der japanische Imperialismus laut diesem Memoran¬ dum dm "Interesse von Frieden und Ordnung im Fernen Osten" ver¬ fahren? Gegenüber der UdSSR, besteht seine "Friedenspolitik" in folgendem? "Wird die Sowjetrußland gehörende Ostchinesische Bahn sich in diesem Gebist entwickeln, so wird unsere neue Kontinentalpolitik da¬ durch beeinträchtigt, und dies wird in der nächsten Zukunft unfehlbar zu einem Konflikt mit Sowjetrußland führen. In diesem Fall werden wir erneut die Rolle spielen müssen, die w i r erzogen werden. Dies ist das erste Prinzip unseres Kulturaufbaus. Alle Rechte, insbesondere die des Nachdruckes, Vorbehalten.
doi:10.17169/refubium-4210
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