UeberSitta syriaca in Griechenland

Th. Krüper
1861 Journal of Ornithology = Journal fur Ornithologie  
Wenn der in Griechen]and reisende Ornithologe, auf den schlechten Landwegen wandernd odor reitend~ stundenlang keinen Vogel $ieht und hiJrt und dann fiber die grosse Vogelarmuth nachdenkt, s0 wird er pl~itztich dureh ein gellendes Gel~ichter aus seiner Trfiumerei gerissen. Blickt er umher, so wird sich jedenfalls in seinerNfihe eine Felswand, wenn auch nur eine kleine, odor eine Anzahl Felsbl~ieke entdecken lassen. Von dort wird das Gesehrei ausgehen und bei haldiger Wiederholung wird er
more » ... cht eine Speehtmeise als Urheheria erhlieken. Ist des Beobaehters Ohr an Unterscheidung der Vogelstimmen gewiihnt, so wird er sieh gleieh sagen~ dass der gesehene end geh6rte Vogel ohne Zweifel nicht die gewShnliehe europiiische Spechtmeise, Sirra europaea s. caesia, sein kann, sondern die Felsen-Speeht-v revise, Silta syriaca, sein muss. In den ersten Wochen meines Aufenthaltes in Griechenland w_ae ich mit den Stimmen der meisten hiesigen V6gel noch nicht vertra,at genug, um jeden Vogel aus der Ferne an seiner Stimme, Gesang odor Lockruf~ zu erkennen. Kam ieh in die Nfihe eines felsigen Terrains, so vernahm ich verschiedene TiJne~ die ieh anftinglich nieht zu deuten wusste, his ich eine Blaudrossel, Turdus cyanus, auf einem Felseaabsatze singend erhlickte. Bei spfiteren Excursionen schrieb ich alle weithiJrbaren Gestinge ebenfalls dieser Drossel zu, da ieh des eigentlichen Stingers sic ansiehtig werden konnte, Bei meinenNaehforschun~ gen naeh den Nestern der HShlenschwalbe, ttirundo rufula, land ich am 94. Mai |858 an einer Felswand Fragmente eines ans Erde, Stein-. then, D~inger etc. bestehenden Nestes, welches ich noch nie zu sehea Gelegenheit gehabt hatte. Ich vermuthete, dass das Nest einer Blau.oder Steindrossel angehOrt habe, obgleich ich reich erinnerte, dass diese ihre Nester aus Halmen bauen sollen. Spfiter, am 14. Juni, hiirte ieh jenseits der Aetolischen Klissura, wiederum einen sehr lauten Gesang, und sah gleich darauf in dem Eingange einer grossen Felshiihle eine Spechtmeise an dem Gesteine umherkletterni etwa eine halbe Stunde spfiter fand ich in einer HiJhle fin voltsttindiges aus demselben Material, wie das fragmentarisch gebautv Nest, welches liberall dicht am Felsen angeklebt war und etwa in a/t der HOhe eine runde, 1 Zotl lange R6hre als Eingang besass. Mit Hiilfo eines scharfen Messers schnitt
doi:10.1007/bf02003809 fatcat:7dpolii5c5gwnkstybpah2ognq