Digitalisierung für die Hochschulbildung [chapter]

Dirk Meinunger
2022 Lernwelt Hochschule 2030  
Potenziale nutzen und Rahmenbedingungen gestalten Einleitung Die Bedingungen der Hochschulbildung haben sich in den vergangenen 15 Jahren stark gewandelt. Mehr als die Hälfte eines Altersjahrgangs entscheidet sich heute für ein Hochschulstudium. Die Zahl der Studierenden ist um rund 50 Prozent auf knapp drei Millionen gestiegen. Gleichzeitig steigt die Diversität der Studierenden: Mehr Studienanfängerinnen und Studienanfänger aus dem Ausland und mehr beruflich qualifizierte Studienanfängerinnen
more » ... und Studienanfänger belegen, dass sich Studieren in Deutschland lohnt. Mit Beginn der COVID-19-Pandemie 2020 erreichte eine weitere Herausforderung die Hochschulenund dies vollkommen unerwartet. Sie wird das Hochschulsystem auf Jahre prägen und gleichsam als Booster der Digitalisierung und Modernisierung wirken. Die Bewältigung der COVID-19-Pandemie hat das Hochschulsystem und damit die Lernwelt Hochschule rapide verändert. Die Akteurinnen und Akteure im Hochschulsystem haben auf diese Herausforderung entsprechend ihrer verfassungsrechtlichen Zuständigkeiten gut und schnell reagiert. Mit Blick auf die Lernwelt Hochschule 2030 stellen sich den Hochschulen selbst, den Ländern und dem Bund eine Reihe von Modernisierungsaufgaben. Es gilt, so das Motto des Koalitionsvertrages von SPD, BÜNDNIS 90/GRÜNEN und FDP: "Mehr Fortschritt wagen". Viele Aufgaben liegen auf dem Tisch: eine bessere Grundfinanzierung, Weiterentwicklung des Kapazitätsrechts, Stärkung der digitalen Hochschulbildung, Verbesserung der Gründungskultur an Hochschulen, etc. Die Liste des Koalitionsvertrages ist lang. Im Folgenden sollen speziell Aufgaben und Herausforderungen beschrieben werden, die im Bereich Lernwelt Hochschule angesiedelt sind und für die sich übergeordneter, bundespolitischer Sicht Lösungsmöglichkeiten bieten.
doi:10.1515/9783110729221-017 fatcat:izdgtskwljgt5aogbkxgoiqdhm