Über die Zusammensetzung der Nucleinsäure aus Hefe

Katharina Kowalevsky
1910 Hoppe-Seyler´s Zeitschrift für physiologische Chemie  
Nach der Entdeckung des Nucleins resp. der echten Nucleinsäure in den Kernen der Leukocyten durch Miescher 1 ) hatte man sofort die neuen Untersuchungsmethoden auf die Hefe übertragen, deren hoher Phosphorgehalt schon seit langem bekannt war und die Gegenwart eines nucleinähnlichen Körpers vermuten ließ. Es wurde denn auch zuerst von Hoppe-Seyler 2 ) konstatiert, daß sich aus der Hefe ein phosphorhaltiger Körper isolieren ließ, der sich in sehr vielen Beziehungen wie das Nuclein aus Eiter
more » ... lt. Kos sei, 3 ) der die Untersuchungen Hoppe-Seylers weiterführte, konnte die Nucleinsäure aus der Hefe in mehreren Arbeiten genauer charakterisieren und hat schon betont, daß die Hefenucleinsäure unter den verschiedenen Substanzen der Nucleinsäuregruppe eine besondere Stellung einnähme, weil sich aus ihr mit Leichtigkeit ein reduzierendes Kohlenhydrat darstellen ließ, das aus den damals bekannten Nucleinsäuren tierischen Ursprungs nicht gewonnen werden konnte. Hierbei handelte es sich um eine Pentose und eine nur locker gebundene Hexose. Nachdem nun durch die Untersuchungen Steudels 4 ) Klarheit über den Aufbau der echten Nucleinsäure tierischen Ursprungs geschaffen worden war, lag es nahe, die neuen Methoden und Überlegungen auch auf die Nucleinsäure aus Hefe
doi:10.1515/bchm2.1910.69.3-4.240 fatcat:bdrvn6ln7bccdm7em4nrdppqby