Erste Erfahrungen mit dem präoperativen Einsatz von Erythropoietin zur Vermeidung von Fremdblut

Anita Prechtl, W. Loos, H. Graeff
1993 Gynäkologisch-Geburtshilfliche Rundschau  
Bei elektiv geplanten Hysterektomien an Patientinnen mit einem niedrigen Ausgangswert für Hämoglobin, sprich Hb-Gehalt < IO'O g% ist die auch organisatorisch aufwendige Eigenblutspende in der Regel nicht durchführbar. Die alternativ sich anbietende Transfusion von Fremdblut ist mit einem Infektionsrisiko für den Empfänger behaftet. Wir haben daher gentechnisch hergestelltes Erythropoietin (EPO) präoperativ bei Patientinnen mit einem Hämoglobin-Gehalt < 10,0 g% angewendet mit dem Ziel eine
more » ... usion von Fremdblut zu vermeiden. Erythropoietin entfaltet seine Ak-tivität als Wachstumshormon auf eine Vorläuferzelle der Ery-thropoiese und stimuliert dosisproportional die Proliferation und insbesondere die Differenzierung der Vorläuferzelle zu Normo-blasten. Im Stadium der Reifung nimmt die Hämoglobinbildung zu, weiterhin wird die Zellreifung der Erythroblasten beschleunigt und die Retikulozytenfreisetzung in das zirkulierende Blut gesteigert. Methodik Im Rahmen einer Pilotstudie wurden fünf Patientinnen mit einem präoperativen Hämoglobinwert von < 10 g% mit gentechnisch hergestelltem Erythropoietin (Recormon S. Fa. Böhringer, Mannheim) behandelt. Folgendes Schema wurde festgelegt:
doi:10.1159/000272283 pmid:8118331 fatcat:7pf6w7k4vbaeleeii2jm3grmje