Evaluation der Strahlentherapie von Enthesiopathien [thesis]

Andreas Haßler, Universitätsbibliothek Der FU Berlin, Universitätsbibliothek Der FU Berlin
2010
Ziel dieser Untersuchung war die Überprüfung der Wirksamkeit der Strahlentherapie bei entzündlich - degenerativen Gelenkerkrankungen wie der Periarthrosis humeroscapularis, der Epicondylopathia humeri sowie dem schmerzhaftem Fersensporn. Verschiedene Methoden zur Evaluation des Therapieergebnisses wurden im klinischen Alltag kritisch überprüft. Des Weiteren sollten Einflussfaktoren für das Therapieergebnis identifiziert werden. Anhand eines Kollektivs von insgesamt 87 Patienten (31 Patienten
more » ... PHS, 24 mit EPH und 32 mit FS) aus der Klinik für Strahlentherapie, Radioonkologie und Nuklearmedizin des Vivantes Klinikum Neukölln wurde das Therapieergebnis beurteilt. Es konnte gezeigt werden, dass die niedrig dosierte Strahlentherapie mit Einzeldosen von 0,5 - 1,0 Gy, abhängig vom Krankheitsbild, bei 79,3% der Patienten einen analgetischen Effekt erzielt, nach zwei Therapieserien sogar bei 83,9% der Patienten. Dabei betrug der Anteil der Patienten, bei denen eine vollständige oder wesentliche Schmerzremission beobachtet wurde, nach erster Serie 57,4%, nach zwei Serien sogar 71,2%. In der follow-up-Untersuchung konnte ein analgetischer Langzeiteffekt bei 86,9% der Patienten nachgewiesen werden. Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Als praktikable Messinstrumente erwiesen sich dabei vor allem das Schmerzscoring der GCG-BD sowie die Visuelle Analogskala, welche in etwa vergleichbare Ergebnisse zeigten. Als prognostisch günstig erwies sich eine Schmerzanamnese von unter 6 Monaten. Ein hoher initialer Summenscore scheint ebenfalls prognostisch günstig, auch wenn dies in dieser Untersuchung nach zwei Therapieserien nicht signifikant belegbar war. Entgegen der empirischen Beobachtung hatte eine Schmerzprogression während der Therapiephase keinen Einfluss auf das Therapieergebnis. Somit ist die niedrig dosierte Strahlentherapie bei den betrachteten Krankheitsbildern als wirksame Therapieoption zu betrachten. Sie sollte nach exakter Diagnosestellung innerhalb von 6 Monaten nach Symptombeginn, und somit nicht als "ultima ra [...]
doi:10.17169/refubium-10432 fatcat:45ckcvohrrbmbloj7yapmznegu