Kinderrechte in Lehrplänen
Katharina Binder
2015
unpublished
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Berücksichtigung von Kinderrechten in Grundschullehrplänen in Österreich. Die Untersuchung findet insbesondere vor dem Hin-tergrund statt, dass von Seiten des UN-Kinderrechteausschusses bemängelt wird, Kin-derrechte seien nicht in den Lehrplänen enthalten. Dieser Vorwurf ist allerdings selbst nicht unproblematisch, da hier offenkundig auf die bloße Einbeziehung von Kinderrechten als zu vermittelnde Inhalte im Unterricht abgestellt wird. Entgegen
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... verengten Verständnis wird in dieser Arbeit davon ausgegangen, dass es im Sinne einer KRK-konformen Unterrichtspraxis vielmehr entscheidend ist, dass die normativen Vorgaben der Kinderrechte Form und Inhalt von Lehrplänen insgesamt bestimmen und Lehrpläne entsprechende Rahmenbedingungen für Unterricht definieren, die einen gerechten und anerkennenden Umgang mit Kindern ermöglichen. Zu diesem Zweck werden zunächst die einzelnen Artikel der UN-Kinderrechtskonvention (KRK) einer hermeneutischen Analyse unterzogen und deren wesentliche normative Implikationen herausgearbeitet. Vier zentrale Anforderungen lassen sich dabei unterscheiden: Gleichbehandlung, individuelle Förderung, Schutz und Partizipation. Auf dieser Grundlage wird im Anschluss eine Lehrplananalyse durchgeführt und geprüft, ob und inwiefern die Grundschullehrpläne den normativen Vorgaben der KRK Rechnung tragen. Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass dies im Wesentlichen der Fall ist und von einer weitgehenden Berücksichtigung von Kinderrechten in Lehrplänen gesprochen werden kann. Die Analyse ergibt allerdings auch eine teilweise sehr widersprüchliche Beschaffenheit von normativen Vorgaben der KRK selbst, die sich analog auch in den Lehrplänen wiederfindet und eine konsequente praktische Realisierung zahlreicher Intentionen der KRK in Schule und Unterricht erheblich erschweren dürfte.
doi:10.25365/thesis.37116
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