PATIENTENINFORMATION DEPRESSION-EINE INFORMATION FÜR ANGEHÖRIGE UND FREUNDE Depression-Angehörige und Freunde
Liebe Leserin, Lieber Leser
2016
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Sie haben erfahren, dass jemand eine Depression hat. Vermutlich ist es für Sie schwer, die Person leiden zu sehen und Sie möchten gerne helfen, wissen aber nicht recht wie. Diese Information richtet sich an An-gehörige und Freunde von Menschen, die an einer Depression erkrankt sind. Sie erhalten Anregungen, wie Sie mit dieser Situation umgehen können. LEBEN MIT EINER SCHWEREN SITUATION Eine Depression hat vielfältige Ursachen und kann jeden treffen. Niemand trägt Schuld an der Krankheit, weder
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... ie noch der erkrankte Mensch. Sie belastet nicht nur den Betroffenen, sondern auch viele Perso-nen in seiner Umgebung-und besonders die nahen Angehörigen und Freunde. Ihr gemeinsamer Alltag kann durch verschiedene Be-schwerden beeinflusst werden. Dazu gehören zum Beispiel: ■ gedrückte, niedergeschlagene Stimmung ■ Interessenverlust und Freudlosigkeit ■ Antriebsmangel und Ermüdbarkeit ■ verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit ■ vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstver-trauen ■ Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit ■ übertriebene Zukunftsängste und "Schwarzsehen" ■ Gedanken oder Versuche, sich selbst zu töten ■ Schlafstörungen ■ verminderter Appetit ■ körperliche Beschwerden, zum Beispiel Abgeschla-genheit, Appetitstörungen, Magen-Darm-Pro-bleme, Schmerzen, Luftnot, Druckgefühl in Hals und Brust WAS DEM BETROFFENEN HILFT ■ Hilfreich für den Betroffenen ist es, wenn Sie zu-nächst einmal Verständnis für seine Situation und seine Gefühle aufbringen. Wenn Sie ihn mit seiner Erkrankung ernst nehmen, ohne zu dramatisieren. Gleichzeitig sollten Sie versuchen, ihm zu vermit-teln, dass Hilfe möglich ist und dass es ihm in Zukunft wieder besser gehen wird. ■ Es ist sehr wichtig, dass Sie den Kranken in seiner Entscheidung unterstützen, sich professionelle Hilfe zu suchen-genau so, wie Sie es bei anderen Erkrankungen auch tun würden. ■ Viele depressive Menschen haben Angst, als "ver-rückt" zu gelten. Machen Sie klar, dass solche Be-fürchtungen nicht gerechtfertigt sind. ■ Vielleicht können Sie sich als Begleiter durch eine schwere Zeit sehen. Es hilft, wenn Sie den Betrof-fenen unterstützen: Beginnen Sie mit kleinen Aktivitäten, wie etwa ein Spaziergang oder ge-meinsames Musikhören. Auch ein Gespräch kann guttun. ■ Es kann dem Betroffenen helfen, wenn Sie seine Behandlung im Blick behalten, also etwa eine re-gelmäßige Einnahme der eventuell verschriebenen Medikamente oder den Besuch beim Psychothera-peuten-ohne ihm jedoch ein Gefühl von Kontrolle zu vermitteln. ■ Manchmal wird Ihr Verwandter oder Freund Sie zu-rückweisen. Doch das zielt nicht auf Sie als Person , sondern ist der Erkrankung geschuldet. Nicht immer ist der andere in der Lage, Ihre Vorschläge anzunehmen. Wenn Sie das respektieren ohne ge-kränkt zu sein, helfen Sie ihm sehr. ■ Auf keinen Fall sollten Sie die Erkrankung herun-terspielen, denn damit zeigen Sie dem Betroffenen, dass Sie ihn nicht akzeptieren, auch wenn Sie es ganz anders meinen.
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