Über aus Proteinstoffen bei tiefgreifender Spaltung mit Salpetersäure erhaltene Verbindungen. Notiz zu der 6. Mitteilung von Carl Th. Mörner

F. Knoop
1918 Hoppe-Seyler´s Zeitschrift für physiologische Chemie  
In seiner Zusammenfassung über die Produkte tiefgreifender Salpetersäureeinwirkung auf Proteine 1 ) nennt Mörner außer 9 bekannten Säuren zwei solche, deren Konstitution er offen läßt. Auf Grund von Beobachtungen bei meinen Arbeiten, dieden Konstitutionsnachweis für das Histidin im Sinne der Paulischen Formel erbrachten und bei denen ich auch Salpetersäureauf dieses Eiweißspaltungsprodukt einwirken ließ, möchte ich darauf hinweisen, daß die unbekannten Säuren vermutlich Derivate des Histidins
more » ... nd. Die Mörner sehe Säure C 5 H 3 0 3 N 2 kann, wenn man ein einfaches Molekül annehmen will, auf C 5 0 3 N 2 nur H 4 oder H 2 > nicht H 3 enthalten. Eine Säure C 5 H 4 0 3 N 2 aber habe ich durch Oxydation von Histidin mit Salpetersäure gewinnen können und deren Konstitution mit Sicherheit als Imidazolglyoxylsäure erwiesen. 2 ) Offenbar hat auch Mörner diese Substanz in Händen r denn alle von ihm angegebenen Eigenschaften stimmen überein. Die Darstellung des charakteristischen Oxims vom Schmelzpunkt 229 ° (scharf), ev. die quantitativ verlaufende Oxydation mit Wasserstoffsuperoxyd zur Imidazolcarbonsäure wird eineleichte Prüfung erlauben.
doi:10.1515/bchm2.1918.101.5-6.210 fatcat:7ylejy2kkjdp7e3zwfph5zabyu