Von der Süße des Schauers
Andrea Burgstaller
2009
unpublished
Die phantastische Literatur wird nicht von allen Literaturwissenschaftlern einer ei-genen Gattung zugeordnet. Es herrschen viele verschieden Forschungsansätze zu diesem Thema. Die vorliegende Arbeit will nicht nur die These unterstreichen, dass die Schauerliteratur sehr wohl als eigenes Genre existiert, sondern dass sie auch nach ganz bestimmten strukturellen Schemata arbeitet, um beim Leser für den "wohligen Schauer" zu sorgen. Zugleich werden Strukturen und Elemente am Bei-spiel drei
more »
... ener Schauererzählungen erarbeitet sowie deren Motive. Die daraus resultierenden Handlungsverläufe spielen eine wichtige Rolle in der Klassifi-zierung der Texte. Bevor man sich den umfangreichen Strukturen und Elementen in den Schauererzäh-lungen widmen kann, erfordert es als ersten Schritt eine theoretische Auseinander-setzung mit der vorhandenen Forschungsliteratur zu diesem Thema. Als besonders produktiv hat sich ein struktureller Zugang basierend auf den Theorien von Wolf-gang Trautwein und Tzvetan Todorov herausgestellt. Diese zwei Autoren werden durch Hans Richard Brittnachers Motivkatalog entsprechend ergänzt. Im Weiteren werden drei Einzelanalysen vorgeführt, in denen die theoretischen An-sätze in die Praxis umgesetzt werden. Analysiert werden drei Schauererzählungen aus E.T.A. Hoffmanns Erzählzyklus Die Serapionsbrüder: Vampyrismus, Eine Spukgeschichte und Der unheimliche Gast. Diese drei Erzählungen des 19. Jahrhun-derts dokumentieren nicht nur den Beginn der deutschen Phantastik als ein eigenes Genre, sondern arbeiten auch mit bestimmten Schemata, um für ein unheimliches Ambiente zu sorgen und dieses auch kontinuierlich zu halten. Zugleich spielen die Motive und die Figurenkonstellation eine wichtige Rolle in den Texten. Im abschließenden Kapitel werden die Ergebnisse der Untersuchung ausgewertet und miteinander verglichen. Ausschlaggebend für den Vergleich waren Faktoren wie das Verhältnis zwischen Bösewichten und ihren Opfern, die Schauplätze, der Spannungsaufbau sowie Wirkungen und Effekte der Geschichten.
doi:10.25365/thesis.6883
fatcat:nzq2inm5jreufd3uyzi4nrbwda