Found-Footage-Film als diskursive Metageschichte. Craig Baldwins TRIBULATION 99 [article]

Michael Zryd, Mediarep, Philipps Universität Marburg
2002
Eine philosophische Prämisse, die schon sehr, sehr lange besteht: Wenn man wissen will, was in einer Kultur vor sich geht, sollte man einen Blick auf die Dinge werfen, die als selbstverständlich betrachtet werden, und sich darauf konzentrieren, anstatt auf das, was sie einem zeigen wollen. (Bruce Conner, zitiert in Wees 1993, 103) Straße gefunden. Found Footage-Filmemacher tummeln sich in den Grenzbereichen und spielen mal mit der Undeutlichkeit des ephemeren Materials an sich 3der Filmemacher
more » ... athanial Dorsky spricht bevorzugt von "lost" footage 4 ("verlorenem" Material) -, mal mit den subkulturellen Bedeutungen, die in dem ikonischen Material einer Kultur "freigelegt" 5 werden. Die Herstellung von Found Footage-Filmen ist eine metahistorische Form des Filmemachens. Dabei werden die kulturellen Diskurse und narrativen Strukturen kommentiert, die hinter geschichtlichen Ereignissen liegen. Der Found Footage-Künstler, der im Abfall 114 Michael Zryd montage/av Abb. 1a-d Found Footage aus A M OVIE (USA 1958, Bruce Conner)
doi:10.25969/mediarep/124 fatcat:k7zulpnvlnbmpaf4lzcczhh37a