Beitrag zur Diathesenlehre.1)

1920 Deutsche Medizinische Wochenschrift  
Leitender Arzt der -Säuglingsfürsorgestelle 7 in Berlin. Seit ich vor etwa Jahresfrist meine privatärztliche Tätigkeit wieder aufgenommen habe, sah ich mehr und mehr Krankheitsfälle, welche symptomatologisch verschiedene Zeichenkreise von Diathesen aufwiesen, ohne jedoch klar definierbar zu sein. Dazu wiesen diese ausnahmslos ein klinisches markantes Symptom auf, das bei den bisher charakterisierten Diathesenformen nicht beschrieben ist. Die dauernd wiederkehrenden K'agen, deretwegen die Kinder
more » ... mir zugeführt wurden, lassen sich einteilen 1. in solche, welche die Uaut und die Schleimhäute der oberen Luftwege betreffen, 2. in solche, welche den Digestionstraktus betreffen, 3. in allgemein nervöse Beschwerden. Zu den ersteren gehören Urtikaria, starke Schweißabsonderung, besonders nachts, Hautblässe, Neigung zu Katarrhen des Rachens und der Bronchien. Zu der zweiten Gruppe gehören: Neigung zu Durchfällen und Appetitlosigkeit. Die letzte (Jruppe bildet ein buntes, proteusartigs Bild: Kopfweh, Schwindelgefühl, leicht reizbare Stimmung. Stimmungswechsel, leichte geistige Ermüdbarkeit bei meist sehr gutem Auffassungsvermögen und Fortkommen in der Schule. Unruhiger und nicht tiefer Schlaf, Träume, häufiger Urindrang und nächtliches Einnässen. Auf Befragen wurde meist noch Schmerz in der Nabel-
doi:10.1055/s-0029-1192667 fatcat:oasrr42wg5eidfaj5e4sglqyai