Karl Wilheim Lorrnz wurde als Sohn des friih verstorbenen badischen Oberingenieurs Rudorf Lorens am 14. Marz 1886 in Karlsruhe geboren. Als Schiiler der Oberrealschule muate et infolge eines schweren Herzfehlers den Schulbesuch mehrmals auf lange Zeit unterbrechen. Nach Erlangung des Reifezeugnisses bezog er die Universitat Heidelberg, um Mathematik und Astronomie zu studieren. Von 1908 bis 1910 war er Assistent unserer Sternwarte. Er verliei3 seine Stellung aus Mangel an Mitteln, um sich fur

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... n hoheren Schuldienst vorzubereiten, vielfach gehemmt durch sein Leiden. Er erhielt I 9 I o eine Preismedaille der Universiut und promovierte 1 9 I I. Im Friihjahr 191 2 bestand er die Staatspriifung fur den hoheren Schuldienst, in den er im gleichen Jahre eintrat. Im Jahre 1 9 1 6 verheiratete er sich. Nach einem Jahr gliicklicbsten Verstehens und gemeinsamer Arbeit, wohl infolge der durch den Krieg bedingten Uberbtirdung, kam 19x7 sein altes Leiden wieder zum Ausbruch, das ihn dauernd ins Bett oder auf den Liegestuhl fesselte. Einer Lungenentzundung, bei der Grippeepidemie, war sein Herz nicht gewachsen, sodaiS er in Mannheim am 13. Juli 1918 weggerafft wurde. Auf der Sternwarte bildete, neben den Zeitbestimmungen am Transit, die photographische Aufnahme von Planeten und Kometen mit dem Sechszoller und ihre Ausmessung seine Hauptarbeit. Die Bande 178-186 der A. N. zeugen von seinem FleiO. Zahlreiche Positionen voq alteren gewinnend, fand er auch funf neue Planeten; den ersten, 665 Sabine, am 2 2 . Juli 1908. Zugleich begann er mit der systematischen Aufsuchung und genauen photographischen Ausmessung der Nebelflecken, die M&znichmcycr beobachtet hatte. Eine seltene Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt zeichnete seine Arbeit aus, die er in seiner Dissertation zum AbschluU brachte. Seine Orter sind durch Zuverlassigkeit und Scharfe hervorragend, und Lorcns hat sich rnit seinem Katalog ein schones Denkmal gesetzt. Als Mensch war Lorenz von einer vorbildlichen Reinheit, Bescheidenheit und Liebenswiirdigkeit. Sein heiterer Sinn und seine trotz seiner Leiden und Armut stillfreudige und begeisterte Hingabe an die Arbeit wirkten auf jeden; und jeder vermiOt ihn. Seine Liebe zur Wissenschaft beflihigte ihn zu groRen Opfern. Die letzten Jahre freute er sich, nun bald wieder seinen Herzenswunsch in Erfiillung gehen zu sehen, sich ganz seinen astronomischen Arbeiten zu widmen, ein Wunsch, dem leider der Tod sein unerbittliches Veto sprach. M. worf. P. Guthnich. Edward Charles Pickering $. Prof. Bailey teilt Prof. Strompen telegraphisch den Tod E. C. Pickcrings mit. I n h a l t zu Nr. 4975. E. Htrtespnmg. Bemerkungen zur Statistik der Sternparallaxen. 89. -A. Abetti. Asteroidi osservati ad Arcetri nel 1917. 95. -Mitteilungen iiber Kleine Planeten. 1 0 1 . -Ydie M. Vinkr-Hanscn. Oppositionsephemeride fiir 588 Achilles. 101. -M . Wo& Anzeige des Todes von Karl Wdhrim Lorens. 103. -M. Ebell, P. 6Whnick. Nordlichtbeobachtungen. 103. -Edward Charles Pickcring f. I 03. Gnehlmsen 1919 Febr. 4. Herausgcber: H. K o b o l d . Druck von C. Sclutdt. Expedition: Kid, Moltkestr. 80. Postscheck-Konto Nr. 6238 Haatburg I I