Ueber die Erzeugung des Ozons durch Elektrolyse und über die Natur dieses Körpers

J. L. Soret
1863 Journal für Praktische Chemie  
In einer fruheren Mittheilung iiber diesen Gegenstand (dies. Journ. LXII, 40) habe ich angegeben, dass man die Menge des durch Elektrolyse des Wassers entstehenden Ozons sehr vermehren konne, wenn man dabei eine sehr niedrige Temperatur anwendet; auch habe ich dort eine der chlorometrischen ahnliche Methode beschrieben, nach welcher ich das Ozon bestimmte. Bei meinen neuen Versuchen iiber diesen Gegenstand habe ich das Ozon nach B u n s e n ' s jodometrischer Methode bestimmt, indem ich das
more » ... gewisse Menge Ozon enthaltende Gas mit Jodkalium behandelte und daa freigewordene Jod mit schwefliger Saure titrirte. Ich habe durch Elektrolyse von verdiinnter Schwefelsgure (1 Vol. concentrirte Saure auf 5 Vol. Wasser) vie1 grossere Mengen Ozon erhalten als nach meinen ersten Versuchen, und zwar nach folgendem Verfahren : Das an jedem Pol ausgeschiedene Gas wurde getrennt vom anderen aufgesammelt. Zu dem Zweck war die negative Elektrode mit einem Diaphragma aus porosem Thon umgeben, und iiber dieselbe eine kleine Glasglocke mit Gasleitungsrohr, sum Entweichen des Wasserstoffs, gesturzt. Die Elektrode bestand aus sehr feinem Platiniridiumdraht. Das Zersetzungsgefass war ziemlich gross, so dass, namentlich wenn die Zersetzung in der unteren Schicht der Fliissigkeit vor sich ging, die Temperatur nur wenig Grade iiber die der Umgebung stieg.
doi:10.1002/prac.18630900133 fatcat:byel335q5nft3jd6w6lk6hd5yy