Erholungsmonitoring Grün Stadt Zürich

Adrian Hochreutener, Martin Wyttenbach, Daniel Sauter
2021
Zusammenfassung Naherholungsgebiete haben eine wichtige Bedeutung für viele Menschen. In den letzten Jahren, und auch während der aktuellen Covid-19 Pandemie, haben urbane Grünräume weiter an Gewicht gewonnen. Solide Zahlen zur Nutzung der Gebiete durch Besuchende sind nötig, damit Ressourcen des Unterhalts gezielt eingesetzt werden können, das Besuchserlebnis optimiert werden kann sowie allfällige negative Auswirkungen der Besuchenden auf die Natur vermindert werden können. Grün Stadt Zürich
more » ... SZ) hat daher in einem Pilotprojekt ein Besuchermonitoring in der Region Hürstwald bei Zürich gestartet, um die Möglichkeiten und Grenzen eines solchen Monitorings zu untersuchen. In der ersten Phase sollte geprüft werden, in wie fern sich anonymisierte und aggregierte Mobilfunkdaten der Swisscom und Strava (App zur Aufzeichnung sportlicher Leistungen) konzeptuell mit Daten etablierter lokaler Zählstellen vergleichen lassen. In einer nächsten Projektphase soll dann beantwortet werden, unter welchen Umständen und wie die Mobilfunkdaten allenfalls Daten der automatische Zählstellen ersetzen könnten. Während dem September 2020 wurden die Erholungssuchenden im Hürstwald im Rahmen einer Vollerfassung mittels automatischen Zählstellen registriert. Parallel dazu wurden Mobilfunkdaten von Swisscom und Strava bezogen. Diese drei Datenquellen wurden einzeln aufbereitet und anschliessend statistisch miteinander verglichen. Die Resultate zeigen, dass sich die Ganglinie der täglichen Nutzung des gesamten Untersuchungsgebietes gemäss den Swisscom-Daten sehr gut mit der Ganglinie der automatischen Zählstellen vergleichen lässt. Die Grössenordnungen unterscheidet sich aber. Swisscom zählte ungefähr 60 % der durch die automatischen Zählgestellen erfassten Passagen. Statistisch konnte auch gezeigt werden, dass sich die wochenweise aggregierten Swisscom-und Strava-Daten relativ gut mit den Daten der automatischen Zählstellen vergleichen lassen. Die Auswertungen auf Tagesbasis zeigt hingegen einen weniger klaren Zusammenhang. Die geografische Verteilung der Swisscom-Daten stimmt in einigen Fällen nicht mit der durch die automatischen Zählgeräte detektierten Frequenzen überein. Für die nächste Projektphase werden daher Anpassungsvorschläge unterbreitet. ➔ Die Phase A zeigt, dass sich die Daten der automatischen Zählstellen mit den Swisscom-Daten konzeptionell vergleichen lassen. ➔ Die Vergleichbarkeit der Daten ist für längere, zusammengefasste Zeiträume deutlicher als für einzelne Tage. ➔ Bei einer gebietsweisen Zusammenfassung verbessert sich die Vergleichbarkeit der Daten. ➔ Die Übertragbarkeit der Daten der automatischen Zählstellen auf die Swisscom-Daten scheint zum jetzigen Zeitpunkt grundsätzlich möglich, muss aber über einen längeren Zeitraum weiter geprüft werden.
doi:10.21256/zhaw-23216 fatcat:x7xrsjoomnek7nwndtldvijj4i