Über die Verdauung der Fette im tierischen Organismus. III. Teil

S. Levites
1908 Hoppe-Seyler´s Zeitschrift für physiologische Chemie  
Im zweiten Teile meiner Abhandlung über dieses Thema habe ich über das Verhalten der Fettsäuren im Magen-Darmkanal berichtet. Indern ich meine Untersuchungen abschließe, habe ich noch das Verhalten der übrigen Bestandteile der Fette zu beschreiben. Bekanntlich kommen in den Fetten außer den Fettsäuren zwei Alkohole vor: Der eine-das dreiwertige Glycerin, mit dem die Fettsäure chemisch (als Ester) gebunden ist, und das Cholesterin nebst den ihm nahestehenden Stoffen. Obwohl das Cholesterin wie
more » ... s Phytosterin ständige, nie fehlende Begleiter aller Fette sind, so werden sie doch von den Tieren (Hunden) nicht verdaut. Meine Versuche an einem Ileocoecalfistelhunde mit je 5 g Cholesterin und 500 g Brot zeigten, daß das Cholesterin beinahe quantitativ nach Verlauf von ca. 13 Stunden ausgeschieden wird. Es ist zu bemerken, daß ich nur mit reichlicher Brotnahrung zu richtigen Resultaten gelangte. Fütterte ich die Hunde ohne oder mit wenig anderer Nahrung, so erzielte ich unrichtige Resultate, da das Cholesterin den Wandungen des Darmkanals anhaftet und dauernd im Darme verbleibt. Ganz anders verhält sich das Glycerin. Dieser Alkohol wird rasch und vollständig resorbiert; die Resorption beginnt vom Darme an. Vom Magen wird es gar nicht oder sehr wenig aufgenommen, wie die Versuche am Pylorusfistelhunde lehren. Brought to you by | Purdue University Libr Authenticated Download Date | 5/22/15 7:37 PM
doi:10.1515/bchm2.1908.57.1-2.46 fatcat:hhirelh5anb6roy6h47agffiiy