Fans und Vergemeinschaftungsprozesse

Thorsten Berndt
2014 Soziologische Revue  
Bettina Fritzsche, Pop-Fans -Studie einer Mädchenkultur. 2. Auflage, Wiesbaden: VS 2011, 305 S., br., 29,95 € Jonas Gabler, Die Ultras -Fußballfans und Fußballkulturen in Deutschland. 5. Erw. Auflage, Köln: PapyRossa 2010, 249 S., br., 14,90 € Sven Kathöfer / Jochem Kotthaus (Hrsg.), Block X -Unter Ultras. Ergebnisse einer Studie über die Lebenswelt Ultra in Westdeutschland. Weinheim: Beltz Juventa 2013, 284 S., br., 24,95 € Daniel Langer, Faszination Ultras -Aspekte und Erklärungsansätze zur
more » ... ßballfan-und Jugendkultur. Bonn: Scienta Bonnensis 2010, 92 S., br., 16,90 € Thomas Nern, Rezeption von Sportveranstaltungen durch Fans. Eine empirische Exploration erlebnis-und verhaltensbezogener Faktoren und ihrer soziologischen Rahmenbedingungen am Beispiel von Spielen der Fußball-Bundesliga. Frankfurt a. M.: Lang 2011, 234 S., gb., 41,80 € Yvonne Niekrenz, Rauschhafte Vergemeinschaftungen -Eine Studie zum rheinischen Straßenkarneval. Wiesbaden: VS 2011, 290 S., br., 34,95 € Jochen Roose / Mike S. Schäfer / Thomas Schmidt-Lux (Hrsg.), Fans. Soziologische Perspektiven. Wiesbaden: VS 2010, 442 S., br., 34,95 € Almut Sülzle, Fußball, Frauen, Männlichkeiten -Eine ethnographische Studie im Fanblock. Frankfurt a. M.: Campus 2011, 395 S., br., 34,90 € Schlüsselwörter: Vergemeinschaftung -Fans -Ultras Das Phänomen Fans ist spätestens seit der WM 2006 aus der Schmuddel-Ecke in die gesellschaftliche Mitte vorgedrungen und erfreut sich einer allgemeinen Popularität. Fan ist ein Begriff des Alltags und kein Fachbegriff -er bezeichnet etwas, was wir alle kennen. Er hat also seine eigene empirisch-phänomenale oder alltägliche Realität und keinen theoretischen, begrifflich-kohärenten Ursprung. Dieser daraus hervorgehenden prinzipiellen Vielfalt soziologisch-theoretischer Perspektiven soll in dieser Sammelbesprechung damit begegnet werden, dass als roter Faden eine gemeinschaftssoziologische Perspektive eingenommen wird. Fans werden in dieser aktuellen Forschung oft im Rahmen der posttraditionalen Vergemeinschaftungsformen gedeutet, besonders mit Hinblick auf ihren juvenilen und eventhaften Charakter (Hitzler und Niederbacher 2010). Sie werden somit einerseits von traditionellen Formen der Gemeinschaft (Tönnies 1991) unterschieden, andererseits von kommunitaristischen Formen (Etzioni 1995), etwa local communities in Städten (Joas 2007), aber auch von intentionalen Gemeinschaften (Grundmann, Dierschke, et al. 2006). Wie schwierig diese begriffliche Trennung am Phänomen Fans zu
doi:10.1515/srsr-2014-0048 fatcat:p5hypwes3nddjmpbdxhb7w5vqq